Liebe Leserin, lieber Leser –
Nicht nur für die Politik, auch für die Kultur ist der russische Angriff auf die Ukraine ein zentrales Thema: Theater und Opernhäuser positionieren sich neu, sagen Kooperationen mit russischen Institutionen und Auftritte russischer Künstler ab, zumindest soweit diese als regierungs- oder Putin-nah wahrgenommen werden. Zugleich organisieren viele Häuser auch Solidaritätsveranstaltungen zugunsten ukrainischer Flüchtlinge und bemühen sich um die Unterstützung ukrainischer Kollegen. Die Musik aber spielt weiter: Die Metropolitan Opera New York versuchte sich mit etwas durchwachsenem Erfolg an einem französischen Don Carlos, Stefan Herheim präsentierte eine viel beklatschte Münchner Regie-Premiere an der Bayerischen Staatsoper mit Brittens Peter Grimes, Ende des Monats beginnen in Nürnberg die Gluck Festspiele, über deren Programm und künstlerischen Ansatz wir uns mit Intendant Michael Hofstetter unterhalten haben, und in Rom gaben Jonas Kaufmann und Sondra Radvanovsky wichtige Rollendebüts als Calaf bzw. Turandot. Ein Debüt plant auch unsere Coverkünstlerin Elsa Dreisig: Im Sommer in Aix-en-Provence singt sie erstmals die Titelpartie ihrer „Lieblingsoper“, wie sie sagt – die Salome. Und verspricht eine Verlängerung Mozarts mit den Mitteln von Strauss.