Dass eine Juristin fast schon so etwas wie eine nationale Ikone sein kann, ist hierzulande kaum vorstellbar. Ruth Bader Ginsburg, die im September letzten Jahres im Alter von 87 Jahren verstorbene Beisitzende Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, war es, zumindest für politisch liberal eingestellte Amerikaner. Ginsburg war die zweite Frau und erste jüdische Frau im Richterkollegium des Gerichtshofes, dem sie von 1993 bis 2020 angehörte.
Neben ihrem Eintreten für Frauen- und LGBT-Rechte war „RBG“, wie sie vielfach genannt wird, auch als große Opernliebhaberin bekannt. 2015 premierte sogar eine komische Oper über die freundschaftliche Beziehung zwischen Ginsburg und ihrem konservativen Richterkollegen Antonin Scalia, ebenfalls ein Opernnarr. Zu ihren Lebzeiten besuchte Ginsburg vor allem die Washington National Opera ihres Wohn- und Arbeitssitzes. Die Künstlerische Leiterin des Hauses, Francesca Zambello, würdigte die Juristin nach ihrem Tod als Vorkämpferin für die Künste allgemein und die Washingtoner Oper im Besonderen: „Sie war unsere größte Fürsprecherin, sie trug diese Kunstform mit.“
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