Teatro alla Scala, Spielzeit 2021/22
Viel Neues, manch Rares
Ganze 13 Opern möchte die Scala in der kommenden Spielzeit präsentieren, nicht weniger als neun davon sind Neuinszenierungen – der Aufführungsstau der COVID-Pandemie macht sich bemerkbar, manches, was bereits 2020/21 auf die Bühne hätte kommen sollen, wird nun nachgeholt. Den Auftakt am traditionellen 7. Dezember macht Macbeth. Laut Musikdirektor Riccardo Chailly, der auch am Pult stehen wird, möchte man damit die Trilogie von Verdis Jugendopern als Saison-Eröffner abschließen (nach Giovanna d’Arco und Attila in früheren Spielzeiten). Regie führt Davide Livermore (der auch für Attila verantwortlich war), in den zentralen Partien Luca Salsi, Anna Netrebko und Ildar Abdrazakov (Banco). Der ausgewiesene Belcanto-Spezialist Evelino Pidò übernimmt die musikalische Leitung von Bellinis I Capuleti e i Montecchi, die am 18. Januar Premiere haben sollen, als Romeo wird Marianne Crebassa zu hören sein, Lisette Oropesa als Giulietta. Eher selten auf den Spielplänen findet sich Massenets Thaïs, sie ist in Mailand ab dem 10. Februar zu erleben. Am Pult steht dabei Lorenzo Viotti, die bußfertige Hetäre singt Marina Rebeka, als irdische Liebhaber gibt sie Ludovic Tézier (Athanaël) und Francesco Demuro (Nicias) auf. Einen russischen Dirigenten, Valery Gergiev, hat die Scala für die einzige russische Oper der Saison engagiert: Tschaikowskys Pique Dame, mit dem usbekischen Tenor Najmiddin Mavlyanov als Hermann und Asmik Grigorian als Lisa. Am 04. Mai folgt Un ballo in maschera mit Francesco Meli (Riccardo), Sondra Radvanovsky (Amelia) und Luca Salsi (Renato). Ähnlich wie Thaïs, zählt auch Amilcare Ponchiellis La Gioconda zu den raren Opernvögeln, eine weitere Regiearbeit von Davide Livermore, die am 07. Juni Premiere feiert. In der Titelrolle Sonya Yoncheva, neben ihr Daniela Barcellona, Erwin Schrott, Judith Kutasi und Fabio Sartori. Ein Repertoire-Herzstück ist hingegen Rigoletto (20. Jun): Nadine Sierra singt die verführte Unschuld Gilda, Piero Pretti den Herzog, Enkhbat Amartüvshin den tragischen Narren und Gianluca Buratto gibt den Auftragsmörder. Noch wenig ist zur sechsten Premiere der Saison bekannt, Domenico Cimarosas Il matrimonio segreto, außer dem Termin am 07. September und der musikalischen Leitung von Ottavio Dantone. Und noch eine Rarität: Umberto Giordanos Fedora (15. Okt), erneut mit Sonya Yoncheva in der Titelpartie, Roberto Alagna und Fabio Sartori teilen sich die Rolle des Loris Ipanov. Zu den Neuproduktionen kommen vier Wiederaufnahmen oder Transfers von internationalen Bühnen: Eine weitgereiste Koproduktion ist Francesco Cileas Adriana Lecouvreur in David McVicars Regie (ab 04. Mär), die bereits in London, Wien und New York zu sehen war. Auch der Cast ist bunt international in zwei Serien, mit Maria Agresta und Anna Netrebko in der Titelpartie, Anita Rachvelishvili und Elena Zhidkova als Princesse de Bouillon sowie Freddie De Tommaso und Yusif Eyvazov als Maurizio. In der Wiederaufnahme von Mozarts Don Giovanni am 27. März singt Christopher Maltman den bestraften Wüstling, Alex Esposito ist sein Leporello, Günther Groissböck wird als Commendatore zu erleben sein, Hanna-Elisabeth Müller als Donna Anna und Emily D’Angelo als Donna Elvira. Sven-Eric Bechtolfs Wiener bzw. Salzburger Ariadne auf Naxos kommt am 15. April ins Programm, mit Krassimira Stoyanova in der Titelrolle, daneben u.a. Markus Werba, Erin Morley und Samuel Hasselhorn. Ehe die Saison zu Ende geht noch ein zeitgenössisches Werk, The Tempest von Thomas Adès, der auch dirigieren wird, mit einem jungen Cast um Leigh Melrose, Audrey Luna, Frédéric Antoun, Josh Lovell und Isabel Leonard. Neben Musiktheater bietet La Scala 2021/22 auch ein eindrucksvolles Recital-Programm mit Ildar Abdrazakov (12. Nov), Waltraud Meier und Günther Groissböck (09. Jan), Ekaterina Semenchuk (30. Jan), Ferruccio Furlanetto (04. Apr), Juan Diego Flórez (18. Mai), Anna Netrebko und Elena Maximova (27. Mai), Asmik Grigorian (04. Sep) sowie ein Konzert mit Plácido Domingo (02. Dez 2021).
Bayerische Staatsoper, Spielzeit 2021/22
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