Donizetti: Lieder Vol. 5 & 6
Ermonela Jaho belässt die Werke im Bereich des Liedhaften, kann und will aber den Opernkomponisten Donizetti, wo angemessen, nicht verheimlichen. Das ist Oper en miniature.
Ermonela Jaho belässt die Werke im Bereich des Liedhaften, kann und will aber den Opernkomponisten Donizetti, wo angemessen, nicht verheimlichen. Das ist Oper en miniature.
Joyce DiDonato ist die ideale Verkörperung der liebenden und leidenden Dido, auch die kleineren Rollen lassen keine Wünsche offen. Kein Wunder, dass die Tournee im vergangenen Jahr zum Triumph wurde.
Benjamin Appl würdigt Fischer-Dieskau mit viel Herzblut, aber er meidet, fast schon demonstrativ, einige Eigenheiten des Jubilars – zum eigenen Nutzen. James Baillieu ist ein dezenter, farbiger Liedpianist, der jede rasche Regung mühelos mitprägt.
Heute selten gespielt: die Erstfassung von Simon Boccanegra aus dem Jahr 1857. Sir Mark Elder gelingt hier eine Rehabilitierung von Verdis düsterem Musikdrama auch in seinem Original, dessen Einspielung eine Neuedition der autografen Partitur von 2022 zugrunde liegt.
Wer meint, schon alles Mögliche an Aufnahmen in seinem privaten Archiv zu besitzen, wird hier sicher an seine Grenzen gebracht. Denn dieses Album ist ein Solitär: originell, kurzweilig, entdeckerfreudig.
Das Vergnügen von Lisette Oropesa an diesen Zarzuela-Arien ist in jedem der Titel spürbar, ob feurige Lebensfreude oder von schluchzenden Geigen begleitete Liebessehnsucht: Sie hat immer den richtigen Gesangsgestus zur Verfügung.
Zwar ist die Auswahl der Arien und Lieder arg bunt geraten, und auch der diffuse Titel „Contemplation“ macht‘s nicht besser. Die Leistungen von Huw Montague Rendall indes: glorios! Hier haben wir den besten Schallplatten-Bariton seit vielen Jahren.
Brauchen wir wirklich noch ein Arienalbum eines aufstrebenden Mezzosoprans? Natürlich nicht. Einerseits. Andererseits singt Aigul Akhmetshina so hinreißend schön, dass ihre CD höchst willkommen ist, um diese Stimme kennenzulernen.
Dirigent Riccardo Frizza versteht die harmonische Struktur und den musikalischen Einfallsreichtum Donizettis. Kein Wunder, dass er im Interview im Booklet ein vehementes Plädoyer für die französische Originalfassung von La favorite gegenüber der italienischen Version hält.
L’esule di Roma aus dem Jahr 1828 ist einer der frühen Donizetti-Erfolge, der heute allerdings ein Schattendasein fristet. Für jeden Liebhaber des Komponisten ist diese Aufnahme eine willkommene Ergänzung des Katalogs.
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