Nahaufnahme

Nicht Fisch, nicht Fleisch: Als Nixe, die vom Menschsein träumt, gelingt es Rusalka weder in der einen noch in der anderen Welt, sich zurechtzufinden. Ihre Konflikte und ihr Scheitern sind die Kernelemente, auf die sich Vasily Barkhatov in seiner Inszenierung von Dvořáks Oper konzentrieren wird.

Kaija Saariahos Oper Innocence ist eine berückende Beschäftigung mit einem fiktiven Schulmassaker, das den Amoklauf im finnischen Kauhajoki als Vorlage hat. Die musikalische Leitung der Neuproduktion an der Semperoper liegt in den Händen von Maxime Pascal.

Árpád Schilling inszeniert Eugen Onegin von Tschaikowsky an den Bühnen Bern. Er will hier zeigen, dass sich die Umstände schnell ändern können – die Menschen aber nicht.

In Antwerpen inszeniert Ersan Mondtag Strauss’ Salome samt „dirty Ballroom-Show“. In unserer Nahaufnahme verrät er, welche Ideen er sonst noch für den Opern-Schocker hat.

Bei ihrem gemeinsamen Projekt Le lacrime di Eros forschen Romeo Castellucci und Raphaël Pichon in den Urgründen der Operngeschichte. Im Zentrum dieses Pasticcios für die Amsterdamer Nationaloper steht die Liebe, jedoch in unerfüllter Form.

Ist Carmen mehr als nur ein Mythos? An der Volksoper Wien geht Lotte de Beer in ihrer Inszenierung von Georges Bizets Klassiker dieser Frage nach. Der Umgang mit Gewohnheiten und Klischees gehört dabei für sie zum Spiel.

In Aix-en-Provence arbeitet die Regisseurin Andrea Breth an einer neuen Madama Butterfly für die diesjährige Festivalausgabe. Das Japanische darin hält sie für unverzichtbar.

In Dortmund geht der Ring des Nibelungen in seine dritte Phase. Doch steht mit Siegfried, sondern dem Rheingold, denn in Peter Konwitschnys erster Gesamtinterpretation ist die Reihenfolge der Tetralogie vertauscht.

Ein ohnehin schon fragmentiertes Stück wird weiter dekonstruiert: Der Bürger als Edelmann wird im April in Graz aufgeführt – Regisseur Matthias Rippert erklärt, wie man mit Barockmusik lachen kann.

Wagners Rheingold als Premiere der besonderen Art: Noch nie war der Ring des Nibelungen im neuen Erfurter Opernhaus zu sehen. Mit seiner Inszenierung möchte der Regisseur Jürgen R. Weber ein breites Publikum ansprechen, ohne die Geschichte ins Banale zu ziehen.