Allgemeines zum Aalto-Theater Essen
Homepage: Aalto-Theater Essen
Das Aalto-Theater ist seit 1988 das Opernhaus der Stadt Essen und befindet sich im nordöstlichen Teil des Essener Stadtgartens im Stadtteil Südviertel. Das Gebäude ist u.a. durch seine Eingliederung in die vorhandene landschaftliche Situation, seine geschwungenen Formen und seiner Möglichkeit zur Ausweitung in die Natur durch Öffnung der Studiobühne der organischen Architektur zuzuordnen. Neben der Darbietung von Opern und Operetten dient das Aalto-Theater auch den Aufführungen von Musicals, Konzerten und Ballett und ist Spielstätte des Aalto-Musiktheaters, des Aalto Ballett Theaters Essen und der Essener Philharmoniker. Insgesamt finden rund 1.125 Besucher im Zuschauerraum der Oper Essen Platz.
Geschichte des Aalto-Theaters Essen
Baugeschichte
Im Zuge der „kulturellen Aufbruchphase“ der 1950er-Jahre erwies sich das nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute Essener Grillo-Theater mit seinen 650 Sitzplätzen zu klein. Aufgrund dessen konstituierte sich 1955 die Gesellschaft zur Förderung des Theaterneubaus, welche mit Hilfe der Bürger einen weiteren Theaterbau in der Stadt Essen verwirklichen wollte. 1959 gelang es dem Förderverein schließlich, einen Ideenwettbewerb für den Bau eines neuen Opernhauses in die Wege zu leiten. Mit deutlichem Abstand zu den übrigen Beiträgen erhielt der finnische Architekt Alvar Aalto den ersten Preis für seinen Entwurf. Nachdem die Entscheidung auf Aaltos Entwurf gefallen war, erteilte die Stadt Essen dem Architekten 1960 den offiziellen Auftrag für die Ausführungsplanungen. Daraufhin entwickelte Aalto den Entwurf mehrmals weiter und legte 1964 einen genehmigungsreifen Plan vor. Trotzdem wurden die Arbeiten an den Ausführungsplanungen noch im selben Jahr aus Kostengründen eingestellt. Zehn Jahre nach dem Wettbewerb entschied der Rat der Stadt Essen, die Planungsarbeit mit veränderten Vorlagen wieder aufzunehmen. Vier Monate vor seinem Tod 1976 stellte der Architekt die baureifen Pläne fertig. Nach dem Tod Aaltos wurde das Projekt ein zweites Mal gestoppt. Erst als sich die wirtschaftliche Lage 1979 zu entspannen schien, legte der Rat der Stadt Essen fest, dass nach der Fertigstellung des Mitte der 1970er-Jahre begonnenen Baus des neuen Essener Rathauses mit der Errichtung des neuen Theaters begonnen werden sollte. 1981 wurde die Umsetzung des Projekts schließlich dem Architekten Harald Deilmann übertragen. Dieser änderte den Entwurf Aaltos hinsichtlich „inzwischen veränderter funktioneller und bautechnischer Forderung“, wahrte jedoch das architektonisch-künstlerische Konzept Aaltos. Drei Jahre Später, am 15. November 1983, fand die Grundsteinlegung statt und am 25. September 1988 die Eröffnung mit einer Aufführung von Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg. Sechs Monate bevor das Opernhaus eröffnete, waren die Leser der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung aufgerufen, Namensvorschläge einzureichen. Neben Namen wie Oper Essen, Venus-Oper, Noten-Schlüssel, Haus der Klänge, Folkwang-Theater oder Oper 2000 setzte sich schließlich Aalto-Theater durch.
Architekturgeschichtliche Einordnung
Das Aalto-Theater ist unter anderem durch seine Eingliederung in die vorhandene landschaftliche Situation, seine geschwungenen Formen und seiner Möglichkeit zur Ausweitung in die Natur durch Öffnung der Studiobühne der organischen Architektur zuzuordnen. Der Begriff organische Architektur bezeichnet allgemein eine Architekturströmung, die sich im 20. Jahrhundert im Rahmen der Moderne neben dem puristischen Funktionalismus, dem Konstruktivismus und dem Rationalismus herausgebildet hat und sich gemeinhin durch eine Analogie zur Natur charakterisiert. Alvar Aalto selbst nutzte den Begriff organisch nur sehr selten. Trotzdem zählen viele seiner Bauten zur organischen Architektur, da sie auf nicht-geometrischen Grundrissen basieren, eine außerordentliche Variabilität und Vielfältigkeit an fließenden, runden Formen und natürlichen Materialien aufweisen und die vorhandene natürliche Umgebung aufgreifen. Zwar ließen bereits Ende der 1920er-Jahre Bauten wie die Stadtbibliothek in Viipuri, Finnland (heute Russland) (1927–1935) oder das Tuberkulosesanatorium in Paimio, Finnland (1929–1933) eine besondere Naturverbundenheit Aaltos deutlich werden, bevor der Architekt in den 1930er-Jahren aber endgültig zur organischen Architektur finden sollte, war sein Schaffen zunächst von historisierenden Tendenzen und dem Stil der internationalen Moderne geprägt. Als Voraussetzungen für die organische Architektur im Werk Aaltos gelten insbesondere sein auf einer Verbundenheit zur finnischen Umwelt basierendes Natur- und Traditionsbewusstsein. Vor allem durch den finnischen Hausbau, so heißt es, ließ er sich in Bezug auf die Verwendung natürlicher Materialien, die organischen Erweiterungen und die Eingliederung in die Landschaft inspirieren.
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite des Aalto-Theaters.
Intendanten des Aalto-Theaters Essen
Manfred Schnabel (1988-1992); Wolf-Dieter Hauschild (1992-1997); Stefan Soltesz (1997-2013); Hein Mulders (2013-2022); Merle Fahrholz (seit 2022).
Generalmusikdirektoren des Aalto-Theaters Essen
Heinz Wallberg (1975-1991); Wolf-Dieter Hauschild (1991-1997); Stefan Soltesz (1997-2013); Tomáš Netopil (seit 2013).
Quellen: Wikipedia, Aalto-Theater Essen