Teatro alla Scala
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Allgemeines
Mit dem Teatro alla Scala beherbergt das norditalienische Mailand das vielleicht berühmteste Opernhaus der Welt. Häufig spricht man in seinem Zusammenhang nur von der „Scala“. Neben zahlreichen bedeutenden Uraufführungen vor allem berühmter italienischer Opernkomponisten verdankt die Scala ihren Ruf durch die Bedeutung und Prominenz der hier auftretenden Sänger und Dirigenten. Benannt ist die Oper in Mailand nach der Piazza della Scala, an der es gelegen ist. Der Platz wiederum hat seinen Namen von der Kirche Santa Maria della Scala , die hier 1381 errichtet worden war und später dem Opernneubau weichen musste. Das Haus bietet Platz für 2.030 Personen. Die Saison beginnt alljährlich mit der traditionellen Inaugurazione am 7. Dezember, dem Namenstag des Stadtpatrons von Mailand, dem Bischof und Kirchenvater Ambrosius (Sant’Ambrogio).
Geschichte des Teatro alla Scala
Anfänge: 18. Jahrhundert
Das Teatro alla Scala ist der Nachfolgebau des 1776 abgebrannten Teatro Regio Ducale. Architekt war Giuseppe Piermarini, der das eher schlicht wirkende, im klassizistischen Stil gehaltene neue Opernhaus im Auftrag Kaiserin Maria Therisias in nur 23 Monaten errichten ließ. Die Einweihung erfolgte am 3. August 1778 mit der Premiere von Antonio Salieris Oper L’Europa riconosciuta aufgeführt.
Wiederaufbau und Grundsanierung
Nach der schweren Beschädigung im Zweiten Weltkrieg (1943) wurde das legendäre Opernhaus in Rekordzeit wieder aufgebaut und am 11. Mai 1946 mit einem Konzert unter Leitung von Arturo Toscanini wiedereröffnet. Der überhastete Wiederaufbau hatte allerdings zahlreiche bauliche Mängel verursacht, die eine Grundsanierung dringend erforderlich machten. Trotz Protesten und gerichtlichen Auseinandersetzungen wurde die Scala teilweise abgerissen. Das Foyer, der Zuschauerraum und die von Stahlträgern gestützten Außenmauern blieben stehen, während der gesamte hintere Teil entfernt wurde. Von 2002 bis Anfang Dezember 2004 war die Mailänder Scala geschlossen, um Akustik und Bühnentechnik auf den neuesten Stand zu bringen und dabei doch den Stil der ursprünglichen Inneneinrichtung weitgehend zu erhalten. Unter Verantwortung des schweizerischen Architekten Mario Botta entstand ein Theater mit modernster Bühnentechnik, Foyer und Zuschauerraum erhielten jedoch die rekonstruierte historische Ausstattung von 1778. Seither kann auf drei Bühnen gleichzeitig geprobt werden. Der neue Bühnenturm erreicht eine Höhe von 38 Metern. Die zweiter Wiederöffnung fand am 7. Dezember 2004 statt, mit derselben Oper wie zur Ersteröffnung. Laut Auskunft des Opernhauses befinden sich die besten Plätze in Bezug auf Sicht und Akustik in den Logen 19, in der Mitte des hinteren Parketts.
Teatro alla Scala: Repertoire und bedeutende Uraufführungen
Die Mailänder Scala gilt als eine der Hauptzentren des Belcanto und der italienischen Oper insgesamt. Genauso regelmäßig kommen hier aber auch anderssprachige Werke zur Aufführung, ebenso gehören zeitgenössische Werke und Uraufführungen zum Programm. Unter den bedeutendsten Opern, die an der Mailänder Oper erstmals erklangen, finden sich:
- 1814: Il turco in Italia (Rossini)
- 1831: Norma (Bellini)
- 1833: Lucrezia Borgia (Donizetti)
- 1835: Maria Stuarda (Donizetti)
- 1842: Nabucco (Verdi)
- 1868: Mefistofele (Boito)
- 1876: La Gioconda (Ponchielli)
- 1887: Otello (Verdi)
- 1893: Falstaff (Verdi)
- 1896: Andrea Chénier (Giordano)
- 1904: Madama Butterfly (Puccini)
- 1926: Turandot (Puccini)
- 1953: Trionfo di Afrodite (Orff)
- 1957: Les dialogues des Carmélites (Poulenc)
- 1975: Al gran sole carico d’amore (Nono)
- 1981: Donnerstag aus Licht (Stockhausen)
- 1984: Samstag aus Licht (Stockhausen)
- 1988: Montag aus Licht (Stockhausen)
- 2019: Fin de partie (Kurtág)
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite der Mailänder Scala.
Generalintendanten des Teatro alla Scala (Auswahl)
Giulio Gatti-Casazza (1898-1907), Jenner Mataloni (1932-1943), Carlo Gatti (1943-1946), Antonio Ghiringhelli (1946-1972), Paolo Grassi (1972-1977), Carlo Maria Badini (1977-1990), Carlo Fontana (1990-2005), Stéphane Lissner (2005-2014), Alexander Pereira (2014 -2021), Dominique Meyer (seit 2021).
Musikdirektoren des Teatro alla Scala
Arturo Toscanini (1898-1903, 1906-1907, 1921-1929), Cleofonte Campanini (1903-1905), Leopoldo Mugnone (1905-1906), Edoardo Vitale (1907-1910), Tullio Serafin (1910–1914, 1917-1918), Gino Marinuzzi (1914-1917), Franco Capuana (1949–1952), Carlo Maria Giulini (1953–1956), Guido Cantelli (1956), Claudio Abbado (1969-1986), Riccardo Muti (1986-2005), Daniel Barenboim (2006–2011 als Hauptdirigent), (2011-2014), Riccardo Chailly (seit 1. Januar 2015).
Quellen: Wikipedia, Teatro alla Scala