Allgemeines zum Theater Bremen
Homepage: Theater Bremen
Das Theater Bremen ist ein Stadttheater und ein Vierspartentheater mit Musiktheater, Schauspiel, Tanz sowie Jungem Theater in der Stadt Bremen. Die vier räumlich zu einem Straßenblock gehörenden und architektonisch verbundenen Spielstätten bilden die unterschiedlichen Bühnen der Institution. Sie bieten zusammengerechnet bis zu 1.249 Zuschauern Platz. Das Theater Bremen liegt östlich der Alt- und Innenstadt direkt außerhalb der Wallanlagen im Ortsteil Ostertor im Stadtteil Mitte. Im Bereich des Musiktheaters arbeitet das Theater seit 1917 mit den bereits 1820 gegründeten Bremer Philharmonikern zusammen.
Theater Bremen: Geschichte
20. Jahrhundert
Das Musiktheater existiert als zweitälteste Sparte des Theaters nahezu seit dessen Beginn. Das erste Werk, Walter Kollos Operette Die tolle Komteß, wurde am 9. Mai 1917 aufgeführt. 1926 fand die Uraufführung der Oper Wozzeck des damaligen Generalmusikdirektors Manfred Gurlitt statt. Zum ersten überregionalen Erfolg nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Der Ring des Nibelungen, den der damalige Intendant Albert Lippert selbst von Mai 1960 bis Juni 1961 mit Günther Schneider-Siemssen als Bühnenbildner inszenierte.
Regietheater
Unter der Intendanz von Kurt Hübner (1962-1973) entwickelten sich erste Ansätze des Regietheaters am Haus. Während der Spielzeit 1973/74, der ersten unter dem neuen Generalintendanten Peter Stoltzenberg, beinhaltete der Spielplan erstmals mehr Musiktheaterdarbietungen als Schauspielproduktionen: Sechs Opernpremieren standen fünf in der Schauspielsparte gegenüber. Einen großen Stellenwert nahm die Sparte Oper auch unter dem nachfolgenden Intendanten Arno Wüstenhöfer ein. Gemeinsam mit Peter Brenner und dem Generalmusikdirektor Peter Schneider bemühte er sich um Aufführungen von überregionaler Strahlkraft und verpflichtete aus diesem Grunde neben bereits prominenten Darstellern auch zahlreiche bekannte Regisseure wie András Fricsay, Hans Korte, Horst Bonnet, Johannes Schaaf und Jean-Claude Auvray. Diese inszenierten mehrheitlich zeitlose Klassiker wie Aida, Die Entführung aus dem Serail und Eugen Onegin. Der nachfolgende Intendant Tobias Richter (1985-1992) besaß seine künstlerischen Wurzeln im Musiktheater und legte daher auch in Bremen seinen Fokus auf diese Sparte. Darüber hinaus verpflichtete er für einzelne Produktionen international bekannte Regisseure, als Bühnen- und Kostümbildner u.a. auch Jörg Immendorff . Während der Spielzeit 1989/90, in der das Theater am Goetheplatz umgebaut wurde, war man gezwungen, auf Außenspielorte auszuweichen. Als Höhepunkte während der Intendanz von Klaus Pierwoß (1994-2007) gelten zwei Produktionen der Spielzeit 1996/97: Carmen in der Inszenierung von Karin Beier sowie Macbeth von David Mouchtar-Samorai. Letztere erhielt im Jahre 1997 den Bayerischen Theaterpreis in der Kategorie Oper. Zum Skandal entwickelte sich dagegen 1997/98 der von Johann Kresnik inszenierte Fidelio in den Fabrikhallen des kurz zuvor aufgelösten Bremer Vulkan. Unter dem Generalintendanten Hans-Joachim Frey lag das Hauptaugenmerk der Spielpläne auf dem Musiktheater. Für einzelne Inszenierungen konnten unter anderem so bekannte Persönlichkeiten wie Katharina Wagner, Peter Ruzicka, Christian Ludwig Attersee und Ai Weiwei als Regisseure und Ausstatter verpflichtet werden. An der Waterfront Bremen errichtete das Theater die Seebühne Bremen mit 2.500 Sitzplätzen, deren Kapazität später noch gesteigert wurde. Dort führte man 2008 Der fliegende Holländer , 2009 Aida und 2010 Turandot auf.
Dekadenübergreifend betrachtet befand sich das Musiktheater am Theater Bremen oftmals auf hohem nationalen Niveau. Aufgrund des vergleichsweise kleinen Ensembles, veränderter Ambitionen der zuständigen künstlerischen Leiter und der stets kritischen Finanzlage entwickelte sich jedoch nur selten eine längerfristige Kontinuität. Die im Nachhinein wohl bekannteste Sängerin des Theater Bremen war die in späteren Jahren weltberühmte Sopranistin Montserrat Caballé, die von 1959 bis 1962 dem Bremer Ensemble angehörte.
21. Jahrhundert
Unter der Intendanz von Michael Börgerding übernahm Benedikt von Peter als leitender Regisseur die Sparte Musiktheater in den Spielzeiten 2012/13 – 2014/15. Für seine Regiearbeiten und das Opernprogramm in Bremen wurde von Peter 2015 mit dem Kurt-Hübner-Preis ausgezeichnet. Ab 2018/19 übernahmen Yoel Gamzou als Generalmusikdirektor des Theater Bremen und Brigitte Heusinger als leitende Dramaturgin die Leitung der Sparte. Seit Beginn der Intendanz von Michael Börgerding führen im Musiktheater unter anderem Tatjana Gürbaca, Paul-Georg Dittrich, Marco Štorman, Anna Sophie Mahler, Michael Talke, Frank Hilbrich, Tom Ryser und Armin Petras regelmäßig Regie.
Theater Bremen: aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite des Theaters Bremen.
Intendanten (seit 1949)
Willi Hanke (1949-1954), Albert Lippert (1955-1962), Kurt Hübner (1962-1973), Peter Stoltzenberg (1973-1978), Arno Wüstenhöfer (1978-1985), Tobias Richter (1985-1992), Hansgünther Heyme (1992-1993), Klaus Pierwoß (1994-2007), Hans-Joachim Frey (2007-2010), Michael Börgerding (seit 2012)
Quellen: Wikipedia, Theater Bremen