Allgemeines zum Oldenburgischen Staatstheater
Homepage: Das Oldenburgische Staatstheater
Das Oldenburgische Staatstheater ist das älteste Theater in Oldenburg, Niedersachsen. Das Sieben-Sparten-Haus in öffentlicher Trägerschaft bietet Vorstellungen der eigenen Ensembles in den Sparten Musiktheater (Oper/Operette/Musical), Schauspiel, Tanztheater (Ballett), Konzert, Kinder- und Jugendtheater, Sparte 7 und Niederdeutsches Schauspiel in Kooperation mit der August-Hinrichs-Bühne, die ausschließlich Stücke in niederdeutscher Sprache spielt, sowie zahlreiche Gastspiele, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen. Im Hauptgebäude befindet sich das „Große Haus“, mit 540 Sitz- und 43 Stehplätzen bei Oper und Schauspiel und zusätzlichen 75 Sitzplätzen bei Konzerten. Das Theater beschäftigt ca. 450 Mitarbeiter bei einem Jahresetat von rund 20,5 Millionen Euro.
Geschichte des Oldenburgischen Staatstheaters
19. Jahrhundert
Das kulturelle Bedürfnis der Oldenburger Bürger wurde seit Mitte des 18. Jahrhunderts durch Theatergastspiele an wechselnden Veranstaltungsorten befriedigt. Um sich zusätzliche Einnahmequellen zu sichern, schlug der Schauspieler und Opernsänger Johann Christian Gerber in Anlehnung an einen schon seit Jahren diskutierten Plan im Juni 1832 vor, mit dem von ihm geleiteten Ensemble des Bremer Stadttheaters regelmäßige Aufführungen in Oldenburg in einer Art „Filialanstalt“ des dortigen Hauses zu veranstalten. Im Februar 1833 konnte das „Theater in Oldenburg“ eröffnet werden. Kurze Zeit später hatte sich die Theaterkombination Oldenburg-Bremen in der Praxis organisatorisch und technisch als enorm schwierig herausgestellt und hatte wirtschaftlich nicht vertretbare Betriebskosten zur Folge. Der oldenburgische Kabinettssekretär Ludwig Starklof traf daher schon bald Vorbereitungen für die Schaffung eines von Bremen unabhängigen Theaters. Als Gerber im November 1834 die Leitung der Bremer Bühne niederlegen musste, konnte Starklof seinen Plan verwirklichen. Gerber übersiedelte nach Oldenburg und übernahm unter der Oberleitung Starklofs die Direktion des Theaters. Ab 1842 erhielt das Theater die Anerkennung von Regierungsseite und nannte sich Großherzogliches Hoftheater. Auf dem Gelände zwischen Theaterwall und Stadtgraben vollendete der Hofbaumeister Gerhard Schnitger das Großherzogliche Residenztheater. Dieses brannte jedoch im November 1891 nieder.
20. Jahrhundert
Das durch den oldenburgischen Stadtbaumeister Carl Franz Noack im neubarocken Stil wiederaufgebaute Theater wurde 1893 eröffnet, erweitert durch eine Kuppel und zusätzliche Werkstattgebäude. Im November 1918 dankte der letzte Großherzog ab, das Theater wurde im darauffolgenden Jahr in Oldenburgisches Landestheater umbenannt. Zunächst eher eine Schauspielbühne, an der im 19. Jahrhundert unter anderem der Dramaturg Julius Mosen mit großer Strahlkraft reformierend gewirkt hatte, erhielt das Theater 1921 eine eigene Opernsparte. Aus der Großherzoglichen Hofkapelle ging 1919 das Oldenburgische Landesorchester hervor, das seit 1938 als Oldenburgisches Staatsorchester dem Theater auch institutionell verbunden ist. 1927 wurde Hellmuth Götze als Intendant an das Theater berufen und inszenierte mit großem Erfolg expressionistische, kriegskritische und pazifistische Werke, wie die Oper Wozzeck von Alban Berg oder das Drama U-Boot S 4 von Günter Weisenborn aber auch Stücke wie die Dreigroschenoper. Hierdurch hatte Götze ab 1931 zunehmend Meinungsverschiedenheiten mit den politisch rechtsstehenden Mitgliedern des Theaterausschusses, was schließlich 1932 zu Götzes Kündigung führte. Unter seinem Nachfolger Rolf Roenneke und dem Oberspielleiter Gustav Rudolf Sellner wurde das Theater zum kulturpolitischen Instrument der Nationalsozialisten. Seit der Übernahme des Gebäudes durch den Staat Oldenburg im Zuge des Finanzausgleichs zwischen Ländern und Gemeinden 1938 trägt es den Titel Oldenburgisches Staatstheater.
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite des Oldenburgischen Staatstheaters.
Leitung des Oldenburgischen Staatstheaters
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Theater geleitet von Irene de Noiret und Otto Daue (beide 1945/46), anschließend von den Intendanten Albert Lippert (1946/47), Jost Dahmen (1947/48), Gerd Briese (1948–1954), Fred Schroer (1954–1957), Ernst Dietz (1957–1963) und Wilhelm List-Diehl (1963–1968), der seit 1964 den Titel Generalintendant führte. Über fast zwei Jahrzehnte (1968–1985) wurde das Theater von Generalintendant Harry Niemann geleitet. Seine Nachfolger waren Hans Häckermann (1985–1993), Stephan Mettin (1993–2001) und Rainer Mennicken (2001–2006). Zum Spielzeitbeginn 2006/07 übernahm Markus A. Müller die Leitung des Theaters, seit dem Sommer 2014 ist Christian Firmbach Generalintendant.
Quellen: Wikipedia, Oldenburgisches Staatstheater