Allgemeines zur Oper Graz
Homepage: Die Oper Graz
Das Opernhaus Graz ist ein im neobarocken Stil errichteter Theaterbau, der sich am Opernring, im Zentrum der österreichischen Stadt Graz befindet. Das Gebäude wurde 1899 nach den Plänen des Wiener Architektenduos Fellner & Helmer als Ranglogentheater erbaut und ist nach der Wiener Staatsoper das zweitgrößte Opernhaus in Österreich. Der gehobene Anspruch des Hauses artikuliert sich durch die monumentale Formensprache des Gebäudes und den opulenten, im Barock und Rokoko ausgestatteten, knapp 1.400 Plätze umfassenden Zuschauerraum. Das Grazer Opernhaus ist ein Mehrspartenhaus und pflegt neben der Oper auch Ballett, Musical und Operette.
Geschichte der Oper Graz
18. Jahrhundert
Die Stadt Graz weist eine lange Operntradition auf: Bereits vor dem Bau der heutigen Oper fanden in Graz Aufführungen statt. Der erste Theaterbau war ein 1736 umgebautes Wirtschaftsgebäude der Hofstallungen des Kaiserhauses. In den wenig aufwendig ausgestalteten Räumlichkeiten lag der Fokus auf den Inszenierungen zeitgenössischer Theaterstücke und Opern, etwa von Gluck und Pergolesi, die Avantgarde der damaligen Zeit. Das Haus erwarb sich einen so guten Ruf, dass Kaiserin Maria Theresia das sogenannte Vizedomhaus in der Grazer Hofgasse für einen Theaterbau zur Verfügung stellte, woraus 1776 das „Nationaltheater oder Ständische Theater“ hervorging.
19. Jahrhundert
1864 wurde ein zweites Theater, der unmittelbare Vorgänger der heutigen Oper Graz, eröffnet. Da beide Häuser jedoch nicht den baulichen und technischen Anforderungen eines damals zeitgemäßen Theaterbetriebs genügten, wurde in der Grazer Bevölkerung der Wunsch nach einem Theaterneubau laut. 1893 reagierte der Gemeinderat darauf und beauftragte das Architekturbüro Fellner & Helmer mit der Erstellung erster Pläne für das Projekt. Aufgrund des begrenzten finanziellen Budgets konnten diese jedoch nicht in der vorgesehenen Form realisiert werden. Der Bau des Grazer Opernhauses wurde aus Anlass des Jubiläums von 50 Jahren Regentschaft Kaiser Franz Josephs I. am 12. April 1898 begonnen, am Vormittag des 16. September 1899 wurde der Schlussstein gelegt und am Abend das Haus als Grazer Stadttheater eröffnet. Geplant wurde der damals etwa 2.000 Plätze umfassende Bau von den Wiener Theaterarchitekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer.
20. Jahrhundert
Bis auf eine umfangreiche Renovierung im Zeitraum von 1983 bis 1985, in welcher das Haus in einer behutsamen Sanierung den modernen bühnentechnischen Entwicklungen angepasst wurde, wird die Oper Graz bis heute durchgehend bespielt und ist zu einem Zentrum der südösterreichischen Musikkultur geworden, das auf eine lange Tradition der Komponisten- und Sängerpflege verweisen kann: Neben ihrem Ruf als Wagner- und Richard-Strauss-Stadt diente die Oper Graz einer Reihe bedeutender österreichischer Künstler als Karriere-Sprungbrett. So wirkten hier u. a. als Dirigenten Franz Schalk (später Direktor der Wiener Staatsoper), Clemens Krauß und Karl Böhm; der Komponist Robert Stolz begann als Kapellmeister am Opernhaus. Unter den wichtigen Sängerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts finden sich Ljuba Welitsch, Maria Kouba und Hertha Töpper.
Erst- und Uraufführungen an der Oper Graz
Richard Strauss: Salome (1906, österreichische Erstaufführung); Beat Furrer: Narcissus (1994); Gerd Kühr: Tod und Teufel (1999); Konstantin Wecker: Till Eulenspiegel (2006).
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite der Oper Graz.
Intendanten der Oper Graz
Helmuth Ebbs (1946-1949); Alfred Huttig (1949); Viktor Pruscha (1950-1954); André Diehl (1955-1965); Karlheinz Haberland (1966-1969); Reinhold Schubert (1969-1972); Carl Nemeth (1972-1990); Gerhard Brunner (1990-2001); Karen Stone (2001-2003); Jörg Koßdorff (2003-2009); Elisabeth Sobotka (2009-2015); Nora Schmid (2015-2023); Ulrich Lenz (ab 2023).
Dirigenten und Gastdirigenten der Oper Graz
Unter den wichtigsten Dirigenten, die in Graz am Opernhaus wirkten, sind neben vielen anderen zu nennen: Michael Boder, Adrian Boult, Karl Böhm, Sergiu Celibidache, André Cluytens, Ádám Fischer, Johannes Fritzsch, Lamberto Gardelli, Peter Gülke, Leopold Hager, Philippe Jordan, Dirk Kaftan, Berislav Klobučar, Fabio Luisi, Oksana Lyniv, Bruno Maderna, Lovro von Matačić, Hermann Scherchen, Ulf Schirmer, Peter Schneider, Stefan Soltesz, Robert Stolz, Hans Swarowsky, Arturo Tamayo, Mario Venzago und Günter Wich.
Quellen: Wikipedia, Oper Graz