Allgemeines zum Staatstheater Nürnberg
Homepage: Staatstheater Nürnberg
Die Oper Nürnberg ist Teil des Staatstheaters Nürnberg, das am 1. Januar 2005 aus den ehemaligen Städtischen Bühnen Nürnberg hervorgegangen ist. Derzeit ermöglichen 550 Festangestellte in den Sparten Oper, Schauspiel, Ballett und Konzert pro Saison mehr als 650 Vorstellungen für über 270.000 Besucher. Neben dem weithin erkennbaren Nürnberger Opernhaus mit 1.421 Sitzplätzen gehört die Meistersingerhalle zu den Spielstätten der Oper Nürnberg. Dort finden Konzertreihen der Staatsphilharmonie Nürnberg statt, des Orchesters des Staatstheaters.
Geschichte des Staatstheaters Nürnberg
Das Tagkomödienhaus und das Nachtkomödienhaus
Am 16. Juni 1628 öffnete das Fecht- bzw. Tagkomödienhaus mit über 3000 Plätzen in drei Geschossen auf der Pegnitz-Insel Schütt seine Tore. Dort kamen die ersten musikalischen Dramen zur Aufführung, auch war es das erste kommunale Theater in Deutschland. 1766 fanden dort die letzten Aufführungen statt. Der Umbau eines südlich der Lorenzkirche gelegenen Materialhauses im Jahr 1668 zum beheizten und beleuchtbaren Nachtkomödienhaus brachte Nürnberg eine neue Spielstätte. Mitte des 18. Jahrhunderts konnten vermehrt Aufführungen von Opern von Christoph Willibald Gluck und Wolfgang Amadeus Mozart besucht werden.
Das Auernheimer’sche Nationaltheater
Am 17. September 1800 musste das Nachtkomödienhaus, längst von der Bevölkerung „Opernhaus“ genannt, wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Der Gastwirt Georg Leonhard Auernheimer errichtete auf eigene Kosten ein neues Theatergebäude in Nürnberg. Das „Auernheimer’sche Nationaltheater“ wurde 1801 nach nur sechsmonatiger Bauzeit eröffnet. Es befand sich ebenfalls am Lorenzer Platz und war als klassizistisch orientierter Bau errichtet worden. Der Publikumsraum aus zwei Holzemporen und Parkett bot für 500 Zuschauer Platz. Jedoch wurde das 26 Jahre alte Theatergebäude bereits im Juni 1827 wegen Baufälligkeit geschlossen.
Neues Stadttheater
Am 30. April 1832 wurde der Grundstein des Neuen Stadttheaters (ab 1905 Altes Stadttheater) an der Stelle des ehemaligen Auernheimerschen Nationaltheaters am Lorenzer Platz gelegt. Der rund 1.000 Zuschauer fassende Bau wurde am 30. September 1833 vollendet und entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten neben der Münchner Hofoper zum zweiten wichtigen Opernhaus Bayerns. Erste Gedanken an einen moderneren und größeren Theaterneubau entstanden Ende des 19. Jahrhunderts durch die wachsende Bevölkerungszahl und den hohen Verschleiß des alten Stadttheaters am Lorenzer Platz. Am 100. Todestag Friedrich Schillers, dem 10. Mai 1905, wurde mit Wilhelm Tell die vorerst letzte Vorstellung gegeben.
Das „neue“ Neue Stadttheater
Die prunkvolle Eröffnung des Neuen Stadttheaters am Ring mit über dreihundert geladenen Gästen fand am 1. September 1905 statt. Die Projektierung und Bauleitung des Neubaus lag in den Händen des Berliner Architekten Heinrich Seeling. Mit Beginn der NS-Diktatur wurde die Oper im Allgemeinen und das Nürnberger Opernhaus im Besonderen für Propaganda und Repräsentation missbraucht. Ab 1933 wurden vor allem Die Meistersinger von Nürnberg immer wieder für NS-Zwecke benutzt. Alle Reichsparteitage bis 1938 wurden mit einer Vorstellung dieses Werkes eröffnet. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau wurde das „Nuremberg Opera House“ zunächst hauptsächlich durch die United States Army als Kino und Theater genutzt. Bereits am 1. Oktober 1945 wurde die Oper Nürnberg wieder offiziell in Betrieb genommen.
Im Jahr 1989 begannen die Vorarbeiten zu einer Generalsanierung des Nürnberger Opernhauses. 1991 folgte der erste Bauabschnitt mit der Erneuerung der Werkstätten und Probenräume und der Sanitäranlagen im Besucherbereich. Im zweiten Bauabschnitt von 1993 bis 1998 wurden die Fassaden renoviert und die Bronzefiguren im Ostgiebel rekonstruiert und aufgestellt. Nicht berücksichtigt wurden bei den bisherigen Sanierungen die Heizungsanlage, die heute noch auf dem Stand von 1905 ist, die Obermaschinerie, welche vom TÜV nur noch zögernd für den Betrieb freigegeben wird. Aus feuerpolizeilichen Gründen wird das Gebäude am Ring ab 2025 für eine erneute Sanierung für mehrere Jahre nicht bespielbar sein. Als Ausweichspielstätte wird das NS-Dokumentationszentrum am Dutzendteich zur Verfügung stehen.
Regelmäßige Veranstaltungen des Staatstheaters Nürnberg
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen am Staatstheater Nürnberg gehören:
- seit 2000 die philharmonischen Open-Air-Konzerteim Luitpoldhain mit der Staatsphilharmonie und den Nürnberger Symphonikern und jährlich rund 100.000 Zuschauern
- seit 2001 der Nürnberger Opernball
- seit 2005 die Internationalen Gluck-Opern-Festspiele zu Ehren des im nahen Erasbach geborenen Christoph Willibald Gluck (zweijährig)
- Neujahrskonzerte im Opernhaus mit der Staatsphilharmonie Nürnberg
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite des Staatstheaters Nürnberg.
(General-)Intendanten des Staatstheaters Nürnberg seit 1946
Walter Bruno Iltz (1946-1947); Karl Pschigode (1947-1971); Interim von 1971-1985; Burkhard Mauer (1986-1991); Lew Bogdan (1991-1996); Wulf Konold (1996-2008); Peter Theiler (2008-2018); Jens-Daniel Herzog (seit 2018)
Generalmusikdirektoren des Staatstheaters Nürnberg seit 1946
Rolf Agop (1946–1948); Alfons Dressel (1948–1955); Erich Riede (1956–1964); Hans Gierster (1965–1988); Christian Thielemann (1988–1992); Eberhard Kloke (1993–1998); Philippe Auguin (1998–2005); Christof Prick (2006–2011); Marcus Bosch (2011–2018); Joana Mallwitz (2018-2023)
Quellen: Wikipedia, Staatstheater Nürnberg