Was war die erste deutsche Oper?
Dafne
Als erste deutsche Oper gilt Daphne von Heinrich Schütz (1585-1672). Während das Libretto bis heute erhalten ist, ist die Musik dazu bereits kurz nach der Uraufführung verloren gegangen. In jüngerer Zeit gab es mehrere Rekonstruierungsversuche. Schütz greift in diesem Werk auf einen Stoff zurück, den u.a. bereits sein italienischer Kollege Jacopo Peri (1561-1633) vertont hatte. Dessen (italienische) Oper La Dafne von 1598 gilt als erste Oper überhaupt.
Was war die erste deutsche Oper? – Entstehung
Das Libretto zur ersten deutschen Oper Daphne stammt von dem mit Heinrich Schütz befreundeten Barockdichter Martin Opitz (1597-1639), der zuvor schon insgesamt zwölf deutsche Madrigaltexte für den Komponisten geschrieben hatte. In den Jahren 1625 und 1626 besuchte Opitz den Dresdner Hof, an dem Schütz als Hofkapellmeister wirkte, um mit ihm an einer „Sing-Comoedie“ nach dem Vorbild von Peris Dafne zu arbeiten. Opitz schrieb das Libretto nach Rinuccini neu und übersetzte es in alexandrinische Verse. Aufgrund seiner hohen Qualität wurde es später von italienischen Librettisten wieder ins Italienische zurückübertragen.
Was war die erste deutsche Oper? – Uraufführung
Die Oper wurde im Festsaal von Schloss Hartenfels bei Torgau in Sachsen anlässlich der Hochzeit von Prinzessin Sophia Eleonore von Sachsen (1609-1671) und Georg II. von Hessen-Darmstadt (1605-1661) am 13. April 1627 uraufgeführt. Die Oper fand jedoch wenig Beachtung angesichts der anderen Aktivitäten während der Feierlichkeiten, darunter Bärenkämpfe am 7. und 10. April und eine Wolfsjagd am 9. April.
Was war die erste deutsche Oper? – Aufbau und Handlung
Die Oper ist in einen Prolog und fünf Akte unterteilt:
Prolog
In einem vorangestellten Prolog beschreibt der Dichter Ovid die Macht der Liebe.
Erster Akt
Die Hirten werden von einem Ungeheuer auf dem Lande terrorisiert. Apollo erscheint und erschlägt das Ungeheuer zur Freude und zum Jubel der Hirten.
Zweiter Akt
Amor und seine Mutter führen einen erbitterten Dialog, bevor sie durch das Erscheinen von Apollo unterbrochen werden. Apollo verspottet Amor, und Amor schwört Rache. Ein Chor von Hirten singt den Ruhm Amors.
Dritter Akt
Amor rächt sich, indem er Apollo dazu bringt, sich in Daphne zu verlieben. Die Hirten preisen die Vorzüge der Jagd.
Vierter Akt
Amor feiert seinen Triumph mit Venus. Die Hirten singen von der Liebe.
Fünfter Akt
Apollo jagt Daphne, bis sie die Hilfe ihres Vaters Peneus erbittet. Dieser verwandelt sie in einen Lorbeerbaum, der seine Blätter auf ewig an Dichter verschenkt. Hirten und Nymphen tanzen um den Baum herum.
Quelle: Wikipedia