Metropolitan Opera New York
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Allgemeines
Die Metropolitan Opera ist eine Theatergesellschaft am Lincoln Center in New York City. Umgangssprachlich wird sie als „Met“ bezeichnet und zählt zu den weltweit führenden Opernhäusern. Das Gebäude liegt in der Upper West Side von Manhattan zwischen der Columbus und der Amsterdam Avenue zwischen 62. und 65. Straße. Der Saal der Metropolitan Opera fasst 3.900 Besucher. Neben der Oper sind zwölf weitere kulturelle Organisationen im Lincoln Center untergebracht.
Geschichte
19. Jahrhundert
Die Metropolitan Opera Company wurde im Jahre 1880 gegründet und im Oktober 1883 mit Gounods Faust eröffnet. Das erste Gebäude der New Yorker Oper stammt von dem Architekten J. Cleaveland Cady und lag zwischen der 39. und 40. Straße am Broadway. Am 27. August 1892 wurde es durch einen Brand schwer beschädigt, nach umfangreichen Renovierungsarbeiten aber bald wiedereröffnet und noch bis 1966 genutzt.
20. Jahrhundert und Neubau der 1960er-Jahre
Damals entschloss sich die Metropolitan Opera Company, ihren Sitz und damit ihr Opernhaus an ihren heutigen Standort zu verlegen. Das erste Gebäude wurde 1967 abgerissen, das neue mit der Uraufführung von Samuel Barbers Antony and Cleopatra am 16. September 1966 eingeweiht.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts galt die „Met“ als das neben der Wiener Staatsoper und dem Teatro alla Scala in Mailand führende Opernhaus der Welt, wozu große Dirigenten wie Gustav Mahler, Felix Mottl und von 1908 bis 1915 Arturo Toscanini als Chefdirigenten beitrugen. Prägend war auch die 27-jährige Intendanz des italienischen Opernmanagers Giulio Gatti-Casazza, dem es gelang, die berühmtesten Sänger der Welt zu engagieren und fest an das Haus zu binden, darunter Lilli Lehmann, Victor Capoul, die Brüder Jean und Édouard de Reszke, Emmy Destinn, Nellie Melba, Lillian Nordica, Olive Fremstad, Jacques Urlus, John McCormack und vor allem Enrico Caruso, der 1903 als Herzog in Giuseppe Verdis Rigoletto debütierte und am 24. Dezember 1920 seine letzte Vorstellung in New York, gleichzeitig die letzte öffentliche Vorstellung seines Lebens, gab. Maria Callas war im November 1956 erstmals als Norma an der Metropolitan zu sehen; von 1958 bis 1983 stand der schwedische Ausnahmesänger Nicolai Gedda als erster Tenor an der Metropolitan Opera unter Vertrag. In der zweiten Jahreshälfte 1968 debütierten mit Plácido Domingo und Luciano Pavarotti zwei weitere bedeutende Sänger am New Yorker Opernhaus.
Bedeutende Uraufführungen
Eine Reihe von Uraufführungen der Werke von Giacomo Puccini waren im „alten“ Saal der „Met“ zu erleben: La fanciulla del West im Dezember 1910 und Il trittico im Dezember 1918. Im gleichen Monat fand auch die Uraufführung der Neufassung von Engelbert Humperdincks Oper Königskinder statt. Eine weitere spektakuläre Uraufführung stand im Oktober 1958 mit Samuel Barbers Vanessa, ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis für Musik, auf dem Programm.
Zu den bedeutenden Uraufführungen der späteren Zeit gehören The Ghosts of Versailles von John Corigliano (Dezember 1991) und The Voyage von Philip Glass (Oktober 1992). Abgesehen von Uraufführungen, setzt die Metropolitan Opera unter der Intendanz von Peter Gelb (seit 2006/07) vermehrt auf zeitgenössisches Musiktheater, um dadurch neue Publikumsschichten zu gewinnen.
Hauseigene Ensembles
Die Met verfügt über mehrere Ensembles. Es gibt ein Opernorchester, das sogenannte MET Orchestra, einen Chor, einen Kinderchor und viele unterstützende oder leitende Solo-Sänger. Die Met beschäftigt außerdem freischaffende Tänzer, Schauspieler, Musiker und andere Künstler innerhalb der Saison. Zu den Sängern gehören internationale und amerikanische Künstlersowie die Teilnehmer des hauseigenen Lindemann Young Artist Development Program, einem vom damaligen Music Director James Levine 1980 gegründeten Opernstudio zur Nachwuchsförderung von jungen Sängern.
Mediale Verbreitung
Schon in der Frühzeit des Rundfunks gehörte die Metropolitan Opera zu den Pionieren der medialen Übertragung von Opernaufführungen. So wurde am 13. Januar 1910 die Doppel-Vorstellung von Cavalleria rusticana und Pagliacci mit Enrico Caruso und anderen Interpreten öffentlich übertragen. Die Samstagnachmittagsvorstellungen der Metropolitan Opera sind seit dem Weihnachtstag 1931 live über viele Radiostationen der USA und darüber hinaus zu hören. Das erste übertragene Stück war Humperdincks Hänsel und Gretel. Ausgewählte Aufführungen werden in der Reihe „Metropolitan Opera Live in HD“ live in Kinos in den USA und im Ausland übertragen. Die Übertragungen erreichen gute Auslastungen und verbessern die Einnahmesituation des Hauses.
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite der Metropolitan Opera.
Dirigenten
Anton Seidl (1885–1897); Walter Damrosch (1884–1902); Alfred Hertz (1902–1915, leitender Dirigent des deutschen Repertoires); Gustav Mahler (1908–1910); Arturo Toscanini (1908–1915); Artur Bodanzky (1915–1939, leitender Dirigent des deutschen Repertoires); Tullio Serafin (1924–1934); Fausto Cleva (1931–1971); Bruno Walter (1941–1951, 1956, 1959); Ettore Panizza (1934–1942, leitender Dirigent des italienischen Repertoires); Erich Leinsdorf (1938–1942, leitender Dirigent des deutschen Repertoires); George Szell (1942–1946); Cesare Sodero (1942–1947); Fritz Busch (1945–1949); Fritz Reiner (1949–1953); Dimitri Mitropoulos (1954–1960); Erich Leinsdorf (1957–1962), Kurt Adler (1943–1973, Chorleiter und Dirigent); Rafael Kubelík (Music Director 1973–1974); James Levine (Music Director 1976–2016; Künstlerischer Direktor 1986–2004; Music Director Emeritus 2016–2017); Valery Gergiev (Erster Gastdirigent 1997–2008); Fabio Luisi (Erster Gastdirigent 2010–2011; Erster Dirigent 2011–2017); Yannick Nézet-Séguin (designierter Music Director 2017–2018; Music Director seit September 2018).
Quellen: Wikipedia, Metropolitan Opera New York