Allgemeines zur Staatsoper Stuttgart
Homepage: Staatsoper Stuttgart
Die Staatsoper Stuttgart zählt zu den bedeutendsten europäischen Opernhäusern und ist seit 1994 zugleich Teil des größten Mehrspartenhauses Europas – der Staatstheater Stuttgart, die neben der Oper auch das Stuttgarter Ballett und das Schauspiel Stuttgart umfassen. Die drei Sparten arbeiten künstlerisch und wirtschaftlich autonom unter Leitung ihrer jeweiligen Intendanten, während die Geschäftsführung des gemeinschaftlichen Gesamtbetriebs in den Händen des Geschäftsführenden Intendanten liegt. Pro Saison zählt die Staatsoper und 230.000 Besucher, davon bilden rund 16.000 einen festen Abonnentenstamm. Das Opernhaus verfügt über 1404 Plätze, die Hauptspielstätte befindet sich im Stuttgarter Schlossgarten.
Geschichte der Staatsoper Stuttgart
Neues Lusthaus
Die Geschichte der Staatsoper Stuttgart reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als erste Aufführungen im sogenannten Neuen Lusthaus stattfanden. Das Singspiel Der Raub der Proserpina unter der Leitung des Hofkapellmeisters Samuel Capricornus (1660) gilt dort als erste Opernaufführung. Über die Jahre erlebte die Oper einige Veränderungen ihrer Spielstätten. Das Neue Lusthaus wurde 1750 zum Opernhaus. Von 1753 bis 1769 wirkte dort der italienische Komponist Niccolò Jommelli, der für die Stuttgarter Oper 20 Opern schrieb und unter dem der württembergische Hof die wohl glanzvollste Periode seiner Kulturgeschichte erlebt.
Königliches Hoftheater
Zwischen 1811 und 1845 wurde die Oper, nun Königliches Hoftheater, erneut mehrmals umgebaut. In diese Periode fällt das Wirken Johann Nepomuk Hummels als Stuttgarter Kapellmeister. Nach einem Brand im Jahr 1902 errichtete der Münchner Architekt Max Littmann von 1909 bis 1912 ein Doppeltheater (bestehend aus Großem und Kleinem Haus) am heutigen Standort im Schlossgarten, eines der bedeutendsten architektonischen Werke Littmanns. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte die Umbenennung in Württembergische Landestheater.
Die Staatstheater Stuttgart / Die Staatsoper Stuttgart
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kleine Haus zerstört, das Große Haus blieb erhalten. In den 80er-Jahren wurde das Haus saniert, doch zeigt sich mittlerweile erneut dringender Sanierungsbedarf. Die Stadt Stuttgart hat daher im Juli 2021 den Grundsatzbeschluss zu einer Generalsanierung des Littmann-Baus gefasst, inklusive des Einbaus einer Kreuzbühne, um den Wechsel von Auftritten der Sparten Oper und Ballett schneller und einfacher zu gestalten. Dazu soll das Gebäude an einer Seite um etwa 2,50 Meter verbreitert werden. Während der Sanierung wird der Spielbetrieb, voraussichtlich ab 2028, an einem derzeit noch zu errichtendem Interimsstandorts nahe den Wagenhallen Stuttgart weitergeführt. Als Budget des Projektes werden rund 550 Millionen Euro veranschlagt, mit voraussichtlichen Kostensteigerungen bis Abschluss auf bis zu 1 Milliarde Euro.
Eine weitere Spielstätte der Staatsoper ist seit der Spielzeit 2018/19 das Nord, das mit JOiN (Junge Oper im Nord) eine Begegnungs- und Aktionsort aller Altersstufen und Künste bieten möchte. In der Liederhalle gestaltet das Staatsorchester Stuttgart pro Saison sieben Sinfonie- sowie sieben Kammerkonzerte, oft mit hochrangigen Solisten und Gästen.
Uraufführungen an der Staatsoper Stuttgart
Die Staatsoper Stuttgart kann auf eine lange Reihe von Uraufführungen zurückblicken, darunter (als Auswahl): Ariadne auf Naxos (1912) von Richard Strauss, der auch dirigierte; Ulenspiegel (1913) von Walter Braunfels; Eine florentinische Tragödie (1917) von Alexander von Zemlinsky; An allem ist Hütchen schuld (1917) von Siegfried Wagner; Mörder, Hoffnung der Frauen (1921) von Paul Hindemith; Comoedia de Christi Resurrectione (1957), Oedipus der Tyrann (1959), Prometheus (1968) von Carl Orff; Die Erschöpfung der Welt (1980) von Mauricio Kagel, Echnaton (1984) von Philip Glass; Don Quijote de la Mancha (1993) von Hans Zender; Séraphin (1996) von Wolfgang Rihm (Uraufführung der Neufassung); Erdbeben. Träume. (2018) von Toshio Hosokawa; BORIS: Boris Godunow / Secondhand-Zeit (2020) von Modest Mussorgski bzw. Sergej Newski.
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite der Staatsoper Stuttgart.
Ensemble und Opernstudio
Bekannte Ensemblemitglieder der Staatsoper Stuttgart waren u.a. Catarina Ligendza, Wolfgang Windgassen und Fritz Wunderlich.
Neben dem Ensemble unterhält das Haus auch das Internationale Opernstudio der Staatsoper Stuttgart mit derzeit (2022) acht Mitgliedern: „Ein ‚Trainee-Programm‘ für Sängerinnen und Sänger, die ihr Studium abgeschlossen haben und nun in einer gesunden Balance zwischen dem Sängerberuf auf der großen Bühne und hochkarätigen Meisterkursen, Coachings und besonderer pädagogischer Betreuung ihre Stimme und künstlerische Persönlichkeit entwickeln können.“
Intendanten der Staatstheater Stuttgart
Generalintendanz
Hans Tränkle (geschäftsführender Direktor 1992-2009); Marc-Oliver Hendriks (geschäftsführender Intendant seit 2009).
Operintendanz
Walter Jockisch (1948-1950); Wolfgang Windgassen (1972-1974); Wolfram Schwinger (1975-1991); Klaus Zehelein (1991-2006); Pamela Rosenberg (Co-Intendantin, 1991-2000); Albrecht Puhlmann (2006-2011); Jossi Wieler (2011-2018); Viktor Schoner (seit 2018).
Generalmusikdirektoren der Staatsoper Stuttgart
Max von Schillings (Hofopernorchester, 1908-1918); Fritz Busch (Landestheaterorchester, 1919-1922); Carl Leonhardt (Landestheater-, dann Staatsorchester, 1922-1937); Herbert Albert (1937-1943); Philipp Wüst (1943-1944); Ferdinand Leitner (1947-1969); Václav Neumann (1970-1972); Silvio Varviso (1972-1980); Dennis Russell Davies (1980-1987); Luis Antonio García Navarro (1987-1991); Gabriele Ferro (1992-1997); Lothar Zagrosek (1997-2006); Manfred Honeck (2007-2011); Sylvain Cambreling (2012-2018); Cornelius Meister (seit 2018).
Quellen: Wikipedia, Staatsoper Stuttgart