Das Theater Krefeld Mönchengladbach
Homepage: Theater Krefeld Mönchengladbach
Allgemeines
Die Theater Krefeld und Mönchengladbach gGmbH ist ein Zusammenschluss der ehemals städtischen Theater von Krefeld und Mönchengladbach. Das Theater ist ein Dreispartenhaus: Schauspiel, Musiktheater und Ballett gehören zum Programm. Außerdem gehören die Niederrheinischen Sinfoniker zum Haus, die auch die Aufgaben als Theater- und Sinfonieorchester übernehmen.
Geschichte
i. Von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg
Erstmals erwähnt wird ein Wandertheater in Krefeld im Jahre 1776. Ein erster Holztheaterbau wurde 1779 auf der Lutherischen Kirchstraße errichtet. 1825 entstand ein Theaterlokal an der Uerdinger Landstraße. Dieser Holzbau vor der Stadt, in Krefeld „Zelt“ genannt, diente als Tanz-, Theater- und Konzertsaal. 1859 gründete sich in Krefeld eine private Operngesellschaft und ein Theaterverein, der finanziell aber nie tragfähig und 1881 geschlossen wurde. 1885 gründete sich die Actien-Gesellschaft Crefelder Stadttheater, das dank einer neuen Straßenbahn nicht nur aus Krefeld, sondern auch aus den Nachbarorten erreichbar war. Auch zu dieser Zeit musste das Theater allerdings neben der städtischen Subvention immer wieder auf Unterstützung durch die großen Krefelder Familien zurückgreifen.
Die Theatergeschichte Mönchengladbachs beginnt 1862 mit einem Gastspiel des Krefelder Theaters im Noever’schen Saal. Bis zur Jahrhundertwende blieb Gladbach allerdings auf Gastspiele angewiesen. Erst Mitte September 1903 gründete sich eine Theatervereinigung, die im folgenden Jahr mit Fidelio in der neu eingeweihten Kaiser-Friedrich-Halle das erste Theater Mönchengladbach eröffnete.
1921 kam es zu einem Fusionsvertrag zwischen Krefeld und Mönchengladbach, der aber Episode blieb. Schon ab 1923 gingen die städtischen Bühnen wieder getrennte Wege, unter finanziell sehr schwierigen Bedingungen während der Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre. 1943 wurde das Theater Krefeld, wie große Teile der Innenstadt, durch einen Bombenangriff zerstört. Dagegen überlebten die Gladbacher Spielstätten den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschädigt.
ii. Nach dem Zweiten Weltkrieg
1950 unterzeichneten die Räte der Städte Krefeld und Mönchengladbach erneut einen Theatervertrag, der die eigenständigen Bühnen der Städte zu den „Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach“ (VSB Krefeld-Mönchengladbach) zusammenführte. Die Anfangszeit der Bühnengemeinschaft war geprägt von den Theaterneubauten in beiden Städten. In Krefeld wurde am Theaterplatz 1952 als Provisorium die sogenannte Kulturscheune eröffnet. Im Januar 1963 konnte schließlich hier das neue Stadttheater, das auch heute noch bespielt wird, eröffnet werden.
Weil die heute zu Mönchengladbach gehörende, damals eigenständige Stadt Rheydt an der Fusion nicht beteiligt war, gehörte damit auch das Haus an der Odenkirchener Straße nicht mehr zu den Vereinigten Städtischen Bühnen. Hier wurde stattdessen ein eigenes Rheydter Schauspieltheater gegründet.
In Mönchengladbach wurde so ein Theaterneubau notwendig, der ab 1957 errichtet und 1959 eröffnet wurde. Erst am 22. November 1977 wurde auch das Rheydter Theater Teil der Vereinigten Städtischen Bühnen und das Haus an der Odenkirchener Straße, zwischenzeitlich als Rheydter Stadthalle genutzt, nach seiner repräsentativen Umgestaltung am 19. November 1984 als Opernhaus Mönchengladbach mit Alban Bergs Lulu wiedereröffnet. Weil in Mönchengladbach in den 1990er-Jahren zwei Spielstätten aufgrund der angespannten Haushaltslage der Stadt nicht mehr zu halten waren, wurde das Mönchengladbacher Schauspielhaus 1996 als Theaterspielstätte gegen großen Widerstand der Theaterleute, Kritik der Presse und Proteste zahlreicher Besucher aufgegeben und als Musicalbühne privat vermietet und umgestaltet. Zwei Jahre später musste mangels Zuschauern Konkurs angemeldet werden. Das Opernhaus Mönchengladbach wurde nach der Schließung des Schauspielhauses an der Hindenburgstraße unter erheblichem Aufwand zum Theater Mönchengladbach umgebaut.
iii. 21. Jahrhundert
Anfang der 2000er-Jahre standen nach gut 50 Jahren Gemeinschaftstheater in beiden Städten Umbau- und Renovierungsmaßnahmen an. Das Theater Krefeld zog während der Spielzeit 2008/09 in eine Halle der Stadtwerke Krefeld in das TaZ (Theater auf Zeit). Als das Theater Mönchengladbach zur Spielzeit 2009/10 wegen des Umbaus des Hauses an der Odenkirchener Straße ausgelagert werden musste, entflammte der Streit über die Nutzung des voll funktionstüchtigen und immer noch leer stehenden alten Schauspielhauses erneut. Weil die Stadt inzwischen an seiner Stelle ein Einkaufszentrum plante, musste das Theater schließlich in den Nordpark weit außerhalb des Stadtzentrums ausweichen. Im Jahr 2011 zog das Theater wieder an seinen Standort an der Odenkirchener Straße in Mönchengladbach-Rheydt.
Spielorte: Stadttheater Krefeld
Das heutige Theatergebäude wurde in zwei Bauabschnitten erstellt. Der erste Bauabschnitt umfasste den heutigen Kern, nämlich den Zuschauerraum, die Bühne, die Hinterbühne und den Schnürboden. Diesen Abschnitt entwarfen Eugen Bertrand und Heinrich Stickelbrocks. Er wurde 1951/52 errichtet und im Oktober 1952 eröffnet. In einem zweiten Bauabschnitt wurde das Theater erweitert. Der zweite Bauabschnitt wurde am 12. Januar 1963 eröffnet und bot 832 Besuchern Platz. Eine 9,5 Millionen EUR teure Renovierung des Hauses wurde im September 2009 abgeschlossen. Seit dem Umbau hat das Haus 726 Plätze.
Spielorte: Theater Mönchengladbach
Das Gebäude wurde als Stadthalle für die damals unabhängige Stadt Rheydt von Walter Fischer, Hans Poelzig und Max Littmann entworfen. Baubeginn war 1928. Am 4. Oktober 1930 wurde die Stadthalle eingeweiht. Im Krieg wurde die Stadthalle zeitweise als Lazarett genutzt und am 26. Dezember 1945 wiedereröffnet. Nach der kommunalen Neuordnung wurde die Stadthalle ab Mai 1982 nach den Plänen der Düsseldorfer Architekten Hentrich, Petschnigg und Partner zu einem Opernhaus umgebaut und am 29. November 1984 Opernhaus Mönchengladbach Spielort der Vereinigten städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach. Es beherbergt drei Bühnen und Säle: das Studio (ca. 99 Plätze) für kleinere Aufführungen, den Konzertsaal vor allem für Konzerte der Niederrheinischen Sinfoniker, Polit- und andere Veranstaltungen und den Opernsaal (ca. 778 Plätze) für Schauspiel-, Ballett- und Musiktheaterproduktionen.
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm der Oper Krefeld Mönchengladbach finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite der Oper Krefeld Mönchengladbach.
Generalintendanten des Theaters Krefeld Mönchengladbach
Erich Schumacher (1950-1959 ); Herbert Decker (1958-1966); Joachim Fontheim (1966-1984); Eike Gramss (1985-1991); Wolfgang Gropper (1991-1996); Jens Pesel (1996-2010); Michael Grosse (seit 2010)
Generalmusikdirektoren des Theaters Krefeld Mönchengladbach
Hubert Römer (1950-1969); Robert Satanowski (1969-1976); Lothar Zagrosek (1977-1982); Reinhard Schwarz (1982-1988); Yakov Kreizberg (1988-1994); Anthony Bramall (1995-2002); Othmar Mága (2002-2003, kommissarisch); Graham Jackson (2004-2012); Mihkel Kütson (seit 2012)
Quellen: Wikipedia, Oper Krefeld Mönchengladbach