Was ist eine Oper? – Allgemeines
Als Oper (von italienisch opera in musica = „musikalisches Werk“) bezeichnet man seit 1639 eine um 1600 entstandene musikalische Gattung des Theaters. Daneben werden auch das Opernhaus als Aufführungsstätte von musikalischen Bühnenwerken oder produzierende Institution oder die aufführende Kompagnie als Oper bezeichnet. Eine Oper besteht aus der Vertonung einer dramatischen Dichtung, die von solistischen Sängern, einem begleitenden Orchester oder Instrumentalensemble sowie häufig von einem Chor und einem Ballettensemble ausgeführt wird. Neben dem Gesang führen die Darsteller Schauspiel und andere theatrale Ausdrucksformen wie z.B. Tanz auf einer Theaterbühne aus. Die Bühne selbst ist mit den Mitteln von Malerei, Architektur, Requisite, Beleuchtung und Bühnentechnik gestaltet (Bühnenbild, Ausstattung). Die Rollen der Darsteller werden durch Maske und Kostüme optisch verdeutlicht. Als künstlerische Leitung betätigen sich Dirigenten für das musikalische Geschehen, Regisseure für die Personenführung sowie Bühnen- und Kostümbildner für die Ausstattung. Im Hintergrund unterstützt sie die Dramaturgie.
Was ist eine Oper? – Abgrenzung von anderen Genres
Die Oper wird gemeinsam mit den verwandten Gattungen Tanz, Musical und Operette unter dem Begriff Musiktheater zusammengefasst. Die Grenzen zu verwandten Kunstwerken sind fließend und definieren sich in jeder Epoche, meist auch im Hinblick auf bestimmte nationale Vorlieben, immer wieder neu. Zu den unterschiedlichen Erscheinungsformen der Oper gehören u.a.:
- Opera seria
- Opera buffa
- Opera semiseria
- Musikdrama
- Singspiel
- Kammeroper
- Kinderoper
- Funkoper
- Fernsehoper
- Masque
- Operette
Was ist eine Oper? Aufführungspraxis
Aufgrund der nicht immer leichten Abgrenzbarkeit der Gattung Oper von anderen musikalischen Gattungen und Genres ist eine Aussage zum Gesamtumfang des Opern-Repertoires mit zahlreichen Schwierigkeiten behaftet. Aktuelle Auflistungen gehen von ca. 5.800 bis 6.000 bekannten Werken aus. Rechnet man die nicht unerhebliche Anzahl verschollener und verlorener Werke, insbesondere des 18. und frühen 19. Jahrhunderts mit ein, dürfte eine Gesamtzahl von ca. 60.000 Opern realistisch sein. Die große Menge an Werken macht es Theatern und Opernhäusern nicht einfach, eine Auswahl zu treffen, die einem hohen Anspruch genügt und auch genügend Publikum findet. Abhängig von der Größe des Theaters und dem vorhandenen Budget wird von Intendant und Dramaturgie für jede Sparte des Theaters (Schauspiel, Musiktheater, Ballett, Kinder- und Jugendtheater, Puppentheater etc.) ein Spielplan erarbeitet, der dem Haus und seinen Mitarbeitern angepasst ist. Der Spielplan geht auf die regionalen Eigenheiten und Aufführungstraditionen des Ortes ein – zum Beispiel durch Open-Air-Festspiele, Weihnachts- oder Neujahrskonzerte – weist aber auch auf aktuelle Strömungen des Musiktheaters hin, indem auch zeitgenössische Werke aufgeführt werden. Je nach Größe des Hauses werden verschiedene Opern in einer Spielzeit neu inszeniert. Die erste öffentliche Darbietung einer neuen Oper nennt man Uraufführung, die erste öffentliche Darbietung einer Oper in einer neuen Inszenierung Premiere. Nach und nach hat sich ein praxiserprobter, mehr oder weniger enger Kanon an Opern herausgebildet, die regelmäßig auf dem Spielplan stehen. Etwa 150 Opern bilden diesen nicht festgeschriebenen Kanon im Kern. Entsprechend hat sich das Interesse vor allem des Feuilletons von den vielfach bereits bekannten Werken hin zu deren Interpretation verlagert, wobei vor allem die Inszenierung in den Vordergrund rückt. Das Publikum verbindet seine Lieblingsopern oft mit bestimmten Traditionen, die zum Teil auch von Konventionen bestimmt werden, und reagiert auf radikale Deutungsansätze (Regietheater) kontrovers.
Was ist eine Oper? – Bedeutende Opernkomponisten
17. / 18. Jahrhundert
Claudio Monteverdi (1567-1643), Francesco Cavalli (1602-1676), Jean-Baptiste Lully (1632-1687), Antonio Vivaldi (1678-1742), Jean-Philippe Rameau (1683-1764), Georg Friedrich Händel (1685-1759), Christoph Willibald Gluck (1714-1787), Domenico Cimarosa (1749-1801), Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
19. Jahrhundert
Carl Maria von Weber (1786-1826), Giacomo Meyerbeer (1791-1869), Gioachino Rossini (1792-1868), Gaetano Donizetti (1797-1848), Vincenzo Bellini (1803-1835), Richard Wagner (1813-1883), Giuseppe Verdi (1813-1901), Charles Gounod (1818-1893), Bedřich Smetana (1824-1884), Georges Bizet (1835-1875), Modest Mussorgsky (1839-1881), Peter Tschaikowsky (1840-1893), Antonin Dvorák (1841-1904)
20. / 21. Jahrhundert
Giacomo Puccini (1858-1924), Richard Strauss (1864-1949), Franz Schreker (1875-1934), Alban Berg (1885-1935), Carl Orff (1895-1982), Erich Wolfgang Korngold (1897-1957), Francis Poulenc (1899-1963), Kurt Weill (1900-1950), Benjamin Britten (1913-1976), Bernd Alois Zimmermann (1918-1970), Hans Werner Henze (1926-2012), Aribert Reimann (*1936), Wolfgang Rihm (*1952)
Quellen: Wikipedia