Am Staatstheater Meiningen wurde die Oper Santa Chiara von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha zu neuem Leben erweckt. Eine tolle Ensembleleistung und eine gewitzte Regie lassen das krude Libretto fast vergessen.
Von Joachim Lange
Dass die Dichte der Thüringer Theaterlandschaft geradezu sprichwörtlich ist, gehört zum Erbe der deutschen Kleinstaaterei. Dabei gab es Fürsten, deren persönliches Engagement deutlich über dem üblichen Standard lag. Einige kümmerten sich nicht nur um diverse Theaterbauten und die Orchester und Künstler, die sie mit Leben erfüllten. Der regierende Nachbar des berühmten Meininger Theaterherzogs Georg II. von Sachsen-Coburg und Gotha, Ernst II. (1818-1893), hat beispielsweise nicht nur für die Theater in Coburg und Gotha gesorgt, sondern sogar selbst komponiert. Der ältere Bruder von Prinz Albert (Queen Victorias Ehemann) musste mit 26 Jahren die Herrschaft übernehmen, brachte es aber dennoch, quasi nebenbei, als Komponist u.a. auf fünf Opern! Mit seiner vierten, der unter Franz Liszt 1854 in Gotha uraufgeführten Santa Chiara, hatte er sogar einen europaweiten Erfolg, der die damals in der gesamten Branche heiß begehrte Opernmetropole Paris mit einschloss.
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