Die Semperoper lässt ihre neue Aida als musikalisches Glanzstück leuchten, als Bühne für das 21. Jahrhundert kapituliert sie aber.
Von Joachim Lange
Die Ouvertüre dieser Tage ist die ukrainische Nationalhymne „Noch ist die Ukraine nicht gestorben“. Christian Thielemann und die Staatskapelle stellen sie der jüngsten Premiere in der Semperoper voran. Das Publikum erhebt sich, ein Bewusstsein für die Dramatik der Lage ist allgemein. Die Wirkung ist direkt und unmittelbar. Sodann versucht es die Semperoper nach der Corona-Zwangspause wieder einmal mit einem todsicheren Repertoire-Renner: Giuseppe Verdis Aida geht immer. Da macht selbst Thielemann, der ja eher im deutschen Fach zu Hause ist, gerne einen Ausflug in italienische Gefilde. Die Sächsische Staatskapelle liefert natürlich, hochsouverän, auch das große italienische Opernpathos, das sich bis hin zum martialischen Triumph der Ägypter über die Eindringlinge aus dem Süden steigert. Quer dazu die bis in feine Piani entschwebende tragische Liebesgeschichte zwischen dem ägyptischem Feldherrn Radamès und der äthiopischen Königstochter Aida, die als Sklavin in Memphis lebt und in der Amneris, ebenfalls eine Königstochter, eine ernstzunehmende Rivalin hat.
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