Maximilian Schmitt, Polina Pasztircsak, Kateryna Kasper, Dmitry Ivashchenko, Yannick Debus, Christian Immler, Zürcher Sing-Akademie, Freiburger Barockorchester, René Jacobs. Label und Vertrieb: Harmonia mundi, 2 CDs
Von wegen Nationaloper! Carl Maria von Webers Freischütz ist ein Singspiel. Jetzt macht René Jacobs daraus ein Hörspiel und geht mit dieser bemerkenswerten CD-Produktion auf Deutschland-Tournee.
Zweifellos gehören Webers Freischütz, Beethovens Fidelio und Mozarts Zauberflöte zum musikalischen Grundgerüst einer bildungsbürgerlichen DNA, die in den Lehrplänen der Schulen bis heute fest verankert ist. Dennoch führt die jeweils mangelhafte literarische Qualität dieser drei Libretti immer wieder zu lebhaften Diskussionen.
Denn in allen drei Singspielen hakt es am Text. Mal fehlt die innere Logik, mal einfach nur das Gespür für die dramaturgische Stringenz oder der Sinn für die musikalische Spannung. Wie konnten sich Mozart, Beethoven und Weber überhaupt nur auf solche Textbücher einlassen? René Jacobs versucht nun einen Ausweg aus diesem ästhetischen Dilemma. Denn tatsächlich war bereits Webers Librettist Friedrich Kind selbst sein Leben lang unzufrieden mit der Kürzung des Prologs: „Ohne ihn ist meine Oper eine Statue, welcher der Kopf fehlt.“ So versucht René Jacobs, die ursprüngliche Konzeption Friedrich Kinds zu rehabilitieren und diesen fehlenden Einstieg vollkommen neu zu fassen.
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