Michael Spyres, Chœur d’hommes de l’Opéra national du Rhin, Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Marko Letonja. Label: Erato; Vertrieb: Warner, 1 CD
Immer wieder das Problem mit den klaren Zuordnungen. Nun kommt Michael Spyres und lässt das Schubladendenken in der Schublade und wagt sich in eine Grauzone, die keine feste Klassifizierung zulässt bzw. zulassen soll: „BariTenor“ heißt der beredte Titel des neuen Albums, mit dem bereits klar wird, dass Spyres hier in eine Scharnierstelle vordringt, wo nicht der eine und nicht der andere Typus gefragt ist, sondern irgendwie beide. Spyres beginnt seinen Reigen von 18 Arien bei Mozart, mit „Fuor del mar“ aus Idomeneo, mit einer Arie, deren sprudelnde Koloraturen er mühelos absolviert. Auf „Hai gia vinto la causa“ aus dem Figaro folgt die „Fenster“-Arie des Don Giovanni. Schon mit dieser Trias ist klar, dass man mit bisherigen Hörgewohnheiten dieser Einspielung kaum beikommen kann. Über Ausschnitte aus Opern von Méhul, Spontini, Rossini, Adam (welche Mühelosigkeit beweist Spyres in der Höhe!) und Donizetti gelangt der Sänger zu Verdis Trovatore, zu Thomas‘ Hamlet und der „Kleinzack“-Arie aus Hoffmanns Erzählungen, bevor ein französisch gesungener Lohengrin-Ausschnitt folgt. Am Ende landet Spyres bei Franz Lehár, Carl Orff und Erich Wolfgang Korngold. Was für ein gewagtes Spektrum!
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