Beim Donizetti Opera Festival gibt es dieses Jahr endlich wieder was zu lachen. Dafür sorgen zwei komische Opern des Namenspatrons, ergänzt um ein Stück von Donizettis Lehrer Giovanni Simone Mayr.
Von Manuel Brug
Wiedergeburt – Renaissance – Rinascimento: In diesem Dreisatz denkt man unwillkürlich, ist man wieder angekommen in Bergamo, nach zwei Corona-Jahren. Der so schönen wie wohlhabenden Lombardei-Metropole hatte Gaetano Donizetti gleich ein doppeltes Geschenk gemacht. Erstens wurde er hier 1797 als später berühmtester Sohn der Stadt in einer düsteren, heute als Gedenkstätte gepflegten Kellerwohnung vor der Stadtmauer geboren und ist 1848, nach über 70 Opern, von der Syphilis umnachtet auch hier gestorben, was sich der reiche und kultivierte Ort, der sich lange schon ein Donizetti-Festival leistet, bisher erstaunlich wenig zu Nutzen gemacht hat.
Zweitens erblickte er an einem 29. November das Licht der Welt, wenn Festivalflaute im Jahresmusikkalender herrscht. Meist aber scheint um diese Zeit in Bergamo die Sonne, es ist frühwintergemütlich, die Mauern leuchten, man hat von oben einen weiten, klaren Blick in die Ebene. Doch erst seit vor sieben Jahren der Bergamasker Regisseur Francesco Micheli antrat, um das Donizetti-Festival zu boostern, änderten sich dort die Operndinge zum Besseren. Im November 2020 konnte man die musikalischen Überlebensliebesgrüße aus Italien nur per Stream schicken; man konnte sich nur virtuell auf der tönenden Landkarte zurückmelden, denn Publikum war im von der Pandemie mit mehr als 6.000 Toten traumatisierte Bergamo neuerlich nicht mehr zugelassen.
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