Marcel Beekman, Jeanine de Bique, Cyril Auvity, Marc Mauillon, Edwin Crossley-Mercer, Emmanuelle de Negri u.a., Les Arts Florissants, William Christie. Label und Vertrieb: Harmonia mundi, 2 CDs
War die spanische Infantin Maria Teresa, die der französische Dauphin 1745 in Versailles geheiratet hatte, tatsächlich ein hässliches Entlein? Wir wissen es nicht. Kann man Rameaus Ballet bouffon Platée also als frivolen Seitenhieb auf das Äußere dieser Prinzessin verstehen? Pure Spekulation auch, ob die hochkarätige Hochzeitsgesellschaft gewisse Parallelen zwischen der jungen spanischen Braut und der grünalgig modrigen mythologischen Sumpfnymphe Platée ziehen wollte.
Rameau jedenfalls ließ das liebestolle Libretto für seine Zwecke bearbeiten, um groteske und komische musikalische Wirkungen zu erzielen: Jupiter will endlich seine Gattin Juno von ihrer unerträglichen Eifersucht heilen. Also schwebt er in einer Wolke vom Olymp hernieder, um mit dem unansehnlichsten weiblichen Geschöpf auf Erden, der Sumpfnymphe Platée, eine aufwändige Liebeshochzeit zu feiern. Klar, dass Juno diesem amourösen Schauspiel ein Ende bereiten will. Als sie der aufgetakelten Platée den Schleier hebt, erkennt sie angesichts solch lächerlicher Konkurrenz jedoch, dass ihr Argwohn völlig unbegründet war.
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