Mit Dogville von Gordon Kampe zeigt das Aalto-Theater in Essen die erste Uraufführung seit 15 Jahren. Und die zeigt mit Wonne, was Oper an emotionaler Überwältigung bewirken kann.
Von Manuel Brug
Gut Ding will Weile haben. In Opern-Essen hat das ja Tradition. 1959 hat der finnische Architekturgroßmeister Alvar Aalto seine Pläne für ein neues, organisch anmutendes Opernhaus vorgestellt, erst 1988, zwölf Jahre nach seinem Tod, wurden sie bauliche Wirklichkeit. Immerhin ist das Aalto-Theater das einzige Musiktheaterhaus in Deutschland neben der Dresdner Semperoper, das nach seinem Baumeister benannt wurde.
Und auch schon wieder 15 Jahre ist es her, dass am Aalto-Theater die letzte Uraufführung über die Bühne ging. Die jüngste war eigentlich auch schon für 2021 geplant, die Pandemie hat sie verschoben. Und so konnte jetzt die neue Intendantin Merle Fahrholz die Jubelfrüchte für die äußerst erfolgreiche Novität Dogville ernten, die noch ihr Vorgänger, der jetzt in Köln amtierende Hein Mulders, in Auftrag gegeben hatte. Und was Giuseppe Verdi oder Giacomo Puccini recht war, die ihre Opern gerne nach bereits beliebten und bekannten Bühnenstücken oder Romanen formten, das ist dem musiktheaterversierten, 1976 in Herne geborenen Gordon Kampe billig. Der nahm sich Lars von Triers Film Dogville von 2003 als Vorlage, der bereits diverse Male höchst effektvoll für das Sprechtheater aufbereitet wurde.
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