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Im Sterben so schön

Anja Harteros und Jonas Kaufmann in zwei aufsehenerregenden Rollendebüts

Von Roland H. Dippel
24. Januar 2024
in Kritiken, Aufführungen international
Lesedauer: 4 mins read
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Tristan und Isolde

Jonas Kaufmann und Anja Harteros, "Tristan und Isolde". (Foto: Wilfried Hösl)

Krzysztof Warlikowskis Inszenierung von Tristan und Isolde bei den Münchner Opernfestspielen geriet arg flach. Doch das machte kaum etwas. Mit Jonas Kaufmann und Anja Harteros in Rollendebüts sowie Kirill Petrenko am Pult erlebte man eine Sternstunde.

Von Roland H. Dippel

 

[restrict role=“subscriber, customer“ page=“2164″]Nikolaus Bachler wählte nach 13 Spielzeiten als Staatsintendant zu seinem Abschied und seinen letzten Münchner Opernfestspielen zwei dort uraufgeführte Werke: Mozarts Idomeneo und Wagners Tristan und Isolde. Wie sich seine Amtszeit vom Slogan „Kraftwerk der Leidenschaft“ seines Vorgängers Peter Jonas und der Starparade August Everdings in den 1980er-Jahren unterscheidet, zeigte die Foyer-Ausstellung „Sphinx Oper“. Bachler dachte Oper als Spiegel von Zeitphänomenen, seine Planung schloss Erkenntnisgewinn ohne Belehrung ein. Die halbnackten Cowboys in Krzysztof Warlikowski Onegin-Inszenierung um das Motel-Bett, auf dem Tschaikowskys Antiheld seinen Freund Lenski erschießt, war lange Zeit eine der prägenden Bild-Chiffren für Bachlers Staatsopern-Konzept. Weniger gelungene Gesamtereignisse, etwa Jan Bosses Inszenierung von La clemenza di Tito oder Lotte de Beers Puccini-Trittico, wurden durch den 2019 zu den Berliner Philharmonikern gewechselten Generalmusikdirektor Kirill Petrenko immerhin zu musikalischen Ereignissen. Das wissenschaftliche (Selbstbefragungs-)Projekt Die Bayerische Staatsoper 1933-1963 (2016), welches zum Beispiel die Inszenierung der „politischen Harmlosigkeit“ bloßlegte, zeigte die fragende Haltung des Leitungsteams.

Nun versetzte Krzysztof Warlikowski Wagners Symbol- und Seelenwelten in einen holzvertäfelten Raum mit Hirschgeweihen und Möwenflügen als Video. Das geriet zu platten Verbildlichungen. Warum ließ sich Małgorzata Szczęśniak für das Interieur von der Titanic inspirieren? Keinesfalls sinnfällig gerieten die kahlköpfigen Gestalten, von denen zwei im Vorspiel den intensiven Körperkontakt suchten, den Warlikowski Wagners Liebespaar versagte. Die Energie Petrenkos und des Bayerischen Staatsorchesters zeigte die Belanglosigkeit von Kamil Polaks Videos, in denen Tristan und Isolde im assoziativen Liebäugeln mit Lars von Triers Weltuntergangsfilm Melancholia nebeneinander liegen. Die stärksten Momente gelingen dem Regisseur mit dem ausstrahlungsstarken Titelpaar in mit Spannung erwarteten Partien-Debüts. Während der 35-minütigen Verschmelzungs- und Liebesszene sitzt dieses in Sesseln, ohne sich zu berühren. Anja Harteros entfesselt in Isoldes Erzählungen ein aufregendes Psychokammerspiel, Jonas Kaufmann macht den gar nicht heldenhaften Tristan zum Problemfall mit hinreißendem Schöngesang.

Subtrahiert man den beträchtlichen Material- und Videoaufwand, bleiben drei Möglichkeiten, Wagner zu singen: Okka von der Dameraus grandiose Leistung widerlegt die Klage über das Aussterben konditions- und intensitätsstarker Stimmen. Ihre flutenden und dabei immer reflektierten Töne klingen prachtvoll und überwältigend wie ein provokativer Angriff gegen Tristan und Isoldes morbides Seelen-Territorium. Wolfgang Kochs düsterer, wenig differenzierender Kurwenal und der König Markes lange Klagerede mit schöner Gleichgültigkeit im Sinne eines belcantistischen Einerleis verstehende Mika Kares bleiben zweitrangig. Sängerische Funken lieferten in ihren Minutenpartien Sean Michael Plumb als sich mit passender Penetranz in Wagners Noten beißender Melot und Manuel Günther als angemessen schön klingender Junger Seemann. Rundum überraschend ist Petrenkos Tristan-Exegese mit dem vollbesetzten und nach den Corona-Fastenzeiten schlichtweg überwältigenden Orchester. Wagners Dauer-Chromatik wird von den Extremen Morbidität und Ekstase entkernt. Dynamische Schwellwerte, Ebben und Fluten sind bei Petrenko Bewegungen aus kräftigen Schönheitsströmen. Er begreift die Komposition demzufolge nicht als Zersetzungserscheinung. Er ist affirmativer Befürworter des nächtlichen Musik-Distrikts der Selbstauslöschung. Das Bayerische Staatsorchester lieferte üppige und enervierende Sinnesreize mit narkotisierendem Ungestüm und berauschender Dichte der Harmonien.

Diese Weltflucht wird durch Harteros und Kaufmann zum packenden Wetteifern von sprödem Trotz und bewegender Zartheit. Das Münchner Opern-Traumpaar krönte seinen in den letzten Jahren über Lohengrin und Trovatore genommenen Erfolgsweg mit einem umjubelten Finale. Stimmen und Persönlichkeiten ergänzen sich ideal: Harteros modelliert Konversationsphrasen aus Kantilenen, schießt hochpräzise Spitzenton-Pfeile und vermeidet jedes Heroinen-Posieren. Durch Feinheiten verleiht sie der Figur Großartigkeit. Damit verschieben sich die Energiefelder der Partie: Der erste Akt mit den zwischen expressiven Ausbrüchen und prägnanter Diktion springenden Anforderungen wird zum stärksten Teil von Harteros’ Isolde-Debüt. Diese Frau kann artikulieren, was sie verletzt. Die attackierende Treffsicherheit ihrer intimen Selbstverlautbarungen ist enorm, weder megärenhaft noch larmoyant. Harteros liefert Vokaltheater auf Messers Schneide, ihr Furor entsteht aus Genauigkeit.

Das Tristan-Paradox schlechthin ist der von dieser an einer tödlichen Verletzung leidenden Figur erwartete vokale Hochleistungssport. Kaufmann singt Tristans Fiebermonologe auf Linie, immer am Text mit großem Ausdruck, im dritten Akt fast liedhaft und in jedem Fall ohne flaches Imponiergehabe. Dass er mit dieser Haltung das explosive Nervengift steigert, die Erwartungshaltung hinsichtlich heldentenoralen Sportsgeist aber enttäuscht, spricht für ihn. Kaufmann zeigt sich kompetent in empathischer Rhetorik, setzt weniger lautstarke als breite Legato-Gewichte. Eine überwältigende Gesamtleistung.

So bleibt zu bedauern, dass es in München nach der Premierenserie für Harteros und Kaufmann vorerst keine weiteren Tristan-Termine gibt. In Peter Konwitschnys Inszenierung waren 1998 unter Zubin Mehta – damals international bereits vielfach bewährt – Waltraud Meier und Siegfried Jerusalem angetreten, in August Everdings vorangegangener Münchner Inszenierung Ingrid Bjoner und Spas Wenkoff zehn Jahre exklusiv für die Titelpartien gebucht. Als neuer Staatsintendant wechselt Serge Dorny die drei Hauptpositionen komplett aus: Bei ihm singen im Frühjahr 2022 Nina Stemme und Stuart Skelton unter Lothar Koenigs.

 

Wagner: Tristan und Isolde
Premiere am 29. Juni 2021 (auch besuchte Vorstellung)
Mskl. Leitung: Kirill Petrenko, Inszenierung: Krzysztof Warlikowski, Bühne und Kostüme: Małgorzata Szczęśniak, Licht: Felice Ross, Video: Kamil Polak, Choreografie: Claude Bardouil, Chor: Stellario Fagone
Jonas Kaufmann (Tristan), Mika Kares (König Marke), Anja Harteros (Isolde), Wolfgang Koch (Kurwenal), Sean Michael Plumb (Melot), Okka von der Damerau (Brangäne), Dean Power (Ein Hirte), Christian Rieger (Steuermann), Manuel Günther (Junger Seemann)

[/restrict]

Tags: Anja HarterosBayerische StaatsoperJonas KaufmannKrzysztof WarlikowskiRichard WagnerTristan und Isolde
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