Zwei unerklommene Gipfel der Tenorkunst: Enrico Caruso und Giuseppe di Stefano. Beide ergänzen einander ideal. Beide haben einen runden Gedenktag. Wir erinnern an zwei Tenor-Legenden und ihre besten Aufnahmen.
Von Kai Luehrs-Kaiser
Der größte Tenor von allen. Und gleich neben ihm: jener Tenor, der an der Seite der wohl größten Sopranistin von allen bestehen konnte. In Enrico Caruso und Giuseppe di Stefano vereinigen sich sämtliche Superlative der Oper. Di Stefano, geboren 1921 auf Sizilien gut eine Woche vor dem Tod Carusos, sah sich mit der Aufgabe konfrontiert, noch umfassender zu glänzen als sein nur durch Rezital-Aufnahmen überlieferter Vorgänger, nämlich mit Gesamtaufnahmen. Jetzt treffen sich der 100. Todestag Carusos (am 2. August) und der 100. Geburtstag di Stefanos (am 24. Juli). Hoch soll ihr C leben!
Rekordhalter wie sie existieren übrigens nur dort, wo sie gebraucht werden. Weder einen ultimativen Bariton gibt es, noch einen absolut superioren Mezzosopran (allenfalls ein letztgültiger Bass ließe sich angeben: Fjodor Schaljapin.) Warum ist das so? Die Geschichte hilft nach, wo es nötig wird. So überwältigend der Eindruck Carusos auch heute ist – und wie schulbildend auch immer er bestimmte Ideale verkörpern mag: Er war ein sehr spezifischer, stilistisch festgelegter Tenor. Mit einem Belcanto-Tenor etwa (wie Luciano Pavarotti oder Juan Diego Flórez) ließe er sich kaum vergleichen. Warum leuchtet sein Stern heller? Die Antwort ist einfach: weil wir alle es so wollen, und weil das Heldenfach seinen Superhelden braucht. War Caruso etwa keiner?!
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