Allgemeines zur Deutschen Oper am Rhein
Homepage: Deutsche Oper am Rhein
Die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg ist eine Theatergemeinschaft der beiden namengebenden Städte, die in einer langen Tradition der Zusammenarbeit steht. Sie umfasst Oper, Operette/Musical und Ballett, und verfügt über das nach eigenen Angaben weltweit größte Solistenensemble sowie – einmalig in Deutschland – über zwei Stammbühnen (das Opernhaus Düsseldorf und das Theater Duisburg) und zwei Sinfonieorchester (die Duisburger Philharmoniker und die Düsseldorfer Symphoniker). Die Theatergemeinschaft geht zurück auf einen 1955 abgeschlossenen Vertrag und begann mit der Spielzeit 1956/57.
Geschichte der Deutschen Oper am Rhein
Stadttheater Düsseldorf / Tonhalle Duisburg
Die Düsseldorfer Bühne des Hauses geht zurück auf das in den 1870er-Jahren erbaute Stadttheater. In Duisburg entstand gut zehn Jahre später zunächst die Tonhalle, die bereits damals eine erste Theatergemeinschaft mit Düsseldorf einging. In Ergänzung zur Tonhalle wurde 1911/12 in Duisburg ein neues Theater errichtet, das nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Aufbau eines eigenen Ensembles begann, so dass man in Duisburg beschloss, den Vertrag mit Düsseldorf aufzuheben. Die letzte Vorstellung im Rahmen der Theatergemeinschaft war im Juni 1921 Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg. Im darauffolgenden September wurde die Duisburger Oper gegründet, die ihrerseits eine Kooperation mit der Stad Bochum einging: Bis 1934/35 wurden so Aufführungen des Schauspielhauses Bochum nach Duisburg übernommen, musikalische Aufführungen der Duisburger Oper nach Bochum. Nach Auflösung der ersten Theatergemeinschaft mit Duisburg taufte die Stadt Düsseldorf das kommunale Theatergebäude zum „Opernhaus“ um.
Beide Häuser wurden im Zweiten Weltkrieg schwer durch Luftangriffe getroffen und weitgehend zerstört. In Duisburg ging der Betrieb daraufhin zunächst an mehreren Ausweichspielstätten in der Stadt sowie in Mülheim an der Ruhr und in Rheinhausen weiter, bis das Haus im Herbst 1943 nach Prag evakuiert wurde, wo bis September 1944 im Deutschen Opernhaus und im Ständetheater gespielt wurde. In Düsseldorf erfolgte ein hastiger Wiederaufbau und eine Wiedereröffnung mit Fidelio im Mai 1944, ehe im September des Jahres alle Theater in Deutschland geschlossen wurden.
Mit Tosca begann bereits im Oktober 1945 wieder die Bespielung der Düsseldorfer Bühne. Das Opernhaus diente nun auch dem Schauspiel als Spielstätte. Gustaf Gründgens übernahm die Leitung aller Düsseldorfer Theater. Nach dem Wiederaufbau Ende der 1940er-Jahre wurde das Duisburger Haus im Oktober 1950 mit dem Schauspiel Emilia Galotti durch das Ensemble des Schauspielhauses in Bochum wieder eröffnet. Man verzichtete zunächst auf eine eigene Besetzung und führte Gastspiele musikalischer Werke und Schauspiele der umliegenden Theater auf.
Neue Theatergemeinschaft Düsseldorf / Duisburg
Im Rahmen einer generellen Neuordnung des Musiktheater- und Ballettbereiches in Düsseldorf kam es 1955 zur Wiederbegründung der Zweistädtepartnerschaft von Düsseldorf und Duisburg für diese Sparten. Nach zweijährigen Wiederaufbauarbeiten eröffnete das Düsseldorfer Opernhaus im April 1956 mit Fidelio wieder seinen Spielbetrieb. Die erste gemeinsame Spielzeit der Deutschen Oper am Rhein begann im September 1956 in Düsseldorf mit Elektra, in Duisburg mit Falstaff.
2006 begannen intensive Sanierungsarbeiten am Düsseldorfer Haus. Der Theaterbetrieb lief in einer mobilen Behelfsspielstätte am Düsseldorfer Fernsehturm weiter. Das renovierte Opernhaus sollte ursprünglich im April 2007 wiedereröffnet werden, jedoch kündigte die Stadt Düsseldorf den Bauvertrag wegen Nachforderungen in Millionenhöhe und beauftragte eine andere Baufirma mit der Fortführung der Arbeiten. Die Rückkehr ins Stammhaus erfolgte so erst im August 2007 (mit der Wiederaufnahme von La traviata). Die Kosten für die Sanierung beliefen sich auf rund 30 Millionen Euro. Im Dezember 2021 beschloss der Düsseldorfer Stadtrat einen kompletten Neubau des Hauses, mit einem veranschlagten Budget von rund 750 Millionen Euro. Über den Standort soll 2023 entschieden werden.
Repertoire der Deutschen Oper am Rhein
„Oper am Rhein – für alle“ – so beschreibt das Haus seinen programmatischen Ansatz. Die großen Klassiker der Opernliteratur – die Werke von Mozart, Verdi, Puccini, Wagner und Strauss – gehören damit ebenso zum Repertoire wie Raritäten der Barockoper, wichtige Werke der Moderne und Auftragsarbeiten von zeitgenössischen Komponisten wie Helmut Oehring, Anno Schreier, Marius Felix Lange, Jörn Arnecke oder Lucia Ronchetti. Für die Vielfalt der Regiesprachen der letzten Jahre stehen Namen wie Lotte de Beer, Johannes Erath, Tatjana Gürbaca, Claus Guth, Stefan Herheim, David Herman, Dietrich W. Hilsdorf, Immo Karaman, Barrie Kosky, Ilaria Lanzino, Lydia Steier, Elisabeth Stöppler, Michael Thalheimer oder Rolando Villazón.
Ensemblemitglieder
Getragen wird dieses vielseitige Repertoire von den künstlerischen Ensembles, die an der Deutschen Oper am Rhein vereint sind. Zum weltweit größten Solistenensemble gehören derzeit 47 feste Mitglieder sowie sechs Nachwuchswuchskünstler des Opernstudios. Hinzu kommen Gastkünstler, von denen viele kontinuierlich mit der Deutschen Oper am Rhein eng verbunden sind: zu den bekannteren Namen zählen etwa Catherine Foster, Ambrogio Maestri, Simon Neal, James Rutherford und Edgardo Rocha.
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite der Deutschen Oper am Rhein.
Intendanten der Deutschen Oper am Rhein
Intendanten seit der zweiten Theatergemeinschaft: Hermann Juch (1955-1964), Peter Ebert (1960-1964), Grischa Barfuss (1964-1986), Kurt Horres (1986-1996), Tobias Richter (1996-2009), Christoph Meyer (seit 2009).
Generalmusikdirektoren der Deutschen Oper am Rhein
Alberto Erede (1958-1962), Günther Wich (1965-1981), Hiroshi Wakasugi (1981-1986), Hans Wallat (1986-1996), Zoltán Pesko (1996-1999), John Fiore (1999-2009), Axel Kober (seit 2009).
Quellen: Wikipedia, Deutsche Oper am Rhein