Allgemeines zur Oper Köln
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Die Oper Köln ist das Opernhaus der Bühnen der Stadt Köln mit 1.346 Plätzen. Es befindet sich in der Kölner Innenstadt auf dem Offenbachplatz. Von 2012 bis 2015 wurden aufgrund der umfassenden Sanierung des Baus verschiedene Interimsquartiere wie der Musical Dome, das Palladium in Köln-Mülheim sowie die Trinitatiskirche bespielt. Seit 2016 nutzt die Oper Köln das Staatenhaus am Rheinpark in Köln-Deutz als Interimsspielstätte. Das Ende der Sanierungsarbeiten am Offenbachplatz wird, nach langer Verzögerung, nunmehr für das erste Quartal 2024 erwartet, der dortige Spielbetrieb soll demnach mit Beginn der Saison 2024/25 wieder anlaufen.
Geschichte der Oper Köln
Altes Opernhaus
Im Mai 1898 beschlossen die Stadtverordneten den Bau eines repräsentativen Opernhauses am Habsburgerring. Bis dahin teilten sich Oper, Operette und Schauspiel das Stadttheater in der Glockengasse. Das Alte Opernhaus wurde zwischen 1900 und 1902 im Stil des Historismus nach den Plänen des Architekten Carl Moritz errichtet. Mit 1.800 Sitzplätzen zählte es bei seiner Eröffnung am 6. September 1902 (mit dem dritten Akt aus Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg) zu den größten Theatern Deutschlands. Die technische Ausstattung durch das auf Theaterbauten spezialisiert Ingenieurbüro Albert war auf dem Höhepunkt ihrer Zeit, Kölner Aufführungen galten bis in die 1920er Jahre häufig als mustergültig. So wurde Der Fliegende Holländer mit Wolken-, Dampf- und Wellenmaschinerie als der Aufführung in Bayreuth weit überlegen bewertet. Auch Personal- und Künstlerräume waren optimal ausgestattet. Gelobt wurde auch die vorzügliche Akustik des Hauses. Die alte Kölner Oper wurde zum Sprungbrett bedeutender Sänger wie Peter Anders und Claire Dux oder des Dirigenten Otto Klemperer. Viele Künstler blieben dem Hause über Jahrzehnte treu, so beispielsweise die Primadonna Elsa Oehme-Förster, die bereits als Kind an der Metropolitan Opera unter anderem in der Oper Königskinder von Engelbert Humperdinck gesungen hatte. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden regelmäßig Festspiele in der Kölner Oper abgehalten, bei denen unter anderem Richard Strauss dirigierte. In den 30er-Jahren galt die Kölner Oper galt für kurze Zeit als kleine „Fluchtburg“ für Künstler. Noch nach der Machtergreifung gab es Festvorstellungen für das „Jüdische Handwerk“, als die Deutschamerikanerin Elsa Oehme-Förster entlassen werden sollte, regte sich ein derartiger Proteststurm, dass die Kündigung zurückgezogen wurde. 1943 wurde das Haus bei einem Luftangriff beschädigt. Trotz Wiederaufbauplänen wurde der Bau, der nach dem Krieg als Probebühne, Standesamt und Verwaltungsbau gedient hatte, 1958 abgerissen.
Neue Oper
Da die Baupläne für eine neue Kölner Oper vom Architekten Wilhelm Riphahn 1954 bereits fertiggestellt waren, die Reste der Alten Oper aber noch standen, musste ein neuer Standort für das Opernhaus gesucht werden. Die Stadt Köln entschied sich für das Trümmergrundstück des ehemaligen Stadttheaters und der Synagoge am Offenbachplatz, das sie 1943 erworben hatte. Dazu wurde der Offenbachplatz (benannt nach Jacques Offenbach) auf der Hauptseite neu angelegt. Die Oper war ein Bekenntnis zur Moderne und sollte daher insbesondere dem zeitgenössischen Musiktheater ein Forum bieten. Grundsteinlegung war am 4. Juni 1955, am 18. Mai 1957 wurde die neue Oper Köln in Anwesenheit des damaligen Bundeskanzlers und Alt-Oberbürgermeisters von Köln, Konrad Adenauer, als Großes Haus für Oper und Schauspiel eingeweiht. Erste Premiere im neuen Haus war Carl Maria von Webers Oberon.
Das neue Opernhaus weist keine umlaufenden Ränge im Zuschauerraum auf. Vielmehr ragen höhenmäßig versetzt Balkons in das Auditorium und gewähren allesamt einen frontalen Blick auf die Bühne. Das Gebäude wurde bei der Eröffnung von der Presse als „schönster Theaterbau“ Deutschlands gerühmt, allerdings bei schlechterer Akustik als zuvor. Im Juli 1957 gastierte die Mailänder Scala in Köln, und Maria Callas stand als Sonnambula auf der Bühne.
Das Internationale Opernstudio in Köln wurde 1961 gegründet. Es ist das älteste Opernstudio im deutschsprachigen Raum und bietet sieben Plätze für Nachwuchstalente, die hier unter professionellen Bedingungen neben Bühnenprofis der Oper Köln sowohl in der Kinderoper als auch auf der Hauptbühne solistisch auftreten können.
Kinderoper
Die Kinderoper ist Teil der Oper der Stadt Köln und wurde 1996 als erste Institution ihrer Art in Europa begründet. Als Spielstätte diente von 1996 bis 2008 die sogenannte Yakult-Halle im Foyer des Opernhauses, von 2009 bis 2015 das Alte Pfandhaus in der Kölner Südstadt. Bedingt durch die Sanierung des Opernhauses befindet sich die Kinderoper Köln derzeit in ihrer Interimsspielstätte im StaatenHaus am Rheinpark in Köln-Deutz. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen am Offenbachplatz erhält die Kinderoper dort eine eigene Spielstätte. Die Bandbreite der Produktionen reicht von Märchenopern über Barockopern, Werken der Klassik und Romantik bis zu zeitgenössischen Stücken und Uraufführungen. Die Vorstellungen können – je nach Stück und Inszenierung – von Kindern im Vorschulalter, Grundschulkindern, Klassen weiterführender Schulen sowie von Familien besucht werden. Für Kinder ab 3 Jahren gibt es mobile Kinderopernproduktionen, die in Kindergärten und Kitas aufgeführt werden. Seit ihrer Gründung hat die Kinderoper an die 50 Neuproduktionen sowie zahlreiche Wiederaufnahmen gezeigt, darunter auch, bislang einmalig, eine Fassung des gesamten Ring-Zyklus speziell für Kinder. In den Produktionen der Kinderoper Köln werden die Gesangspartien von den Mitgliedern des Internationalen Opernstudios der Oper Köln interpretiert und durch Ensemblemitglieder und Gäste ergänzt. Das Gürzenich-Orchester Köln begleitete die Kinderopern-Aufführungen von Beginn an. Im September 2019 wurde der Oper Köln der OPER! AWARD für das Beste Education Programm verliehen. Damit wurde das gesellschaftliche Engagement der Kinderoper sowie der Abteilung Theater und Schule ausgezeichnet.
Uraufführungen an der Oper Köln
Uraufführungen spielten in der Geschichte der Kölner Oper eine große Rolle. So erfolgten beispielsweise 1920 in der Alten Oper am Habsburgerring die Uraufführungen von Erich Korngolds Die tote Stadt; Alexander Zemlinskys Der Zwerg (1922); Franz Schrekers Irrelohe (1924); Béla Bartóks Der wunderbare Mandarin (1926); und Siegfried Wagners Der Heidenkönig (1933). Zu den Uraufführungen an der neuen Oper Köln zählen Bluthochzeit (1957) von Wolfgang Fortner, Bernd Alois Zimmermanns Die Soldaten (1965); Die Geschichte der Pfeile (1996) und Limonen aus Sizilien (2003) von Manfred Trojahn; Love and Other Demons (2010) von Peter Eötvös; und Sonntag aus Licht (2011) von Karlheinz Stockhausen.
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite der Oper Köln.
Intendanten der Oper Köln
Fritz Rèmond (1911-1928), Max Hofmüller (1928-1933), Alexander Spring (1933-1945), Herbert Maisch (1947-1959), Oscar Fritz Schuh (1959-?), Arno Assmann (1964-1968), Claus Helmut Drese (1968-1975), Michael Hampe (1975-1995), Günter Krämer (1995-2002), Christoph Dammann (2000-2008), Uwe Eric Laufenberg (2009-2012), Birgit Meyer (2012-2022), Hein Mulders (ab 2022/23).
Chefdirigenten / Generalmusikdirektoren der Oper Köln
Otto Lohse (1904-1911), Gustav Brecher (1911-1916), Otto Klemperer (1917-1924), Eugen Szenkar (1924-1933), Fritz Zaun (1929-1939), Günter Wand (1945-1948), Richard Kraus (1948-1955), Otto Ackermann (1955-1958), Wolfgang Sawallisch (1960-1963), Siegfried Köhler (1964), István Kertész (1964-1973), John Pritchard (1973-1988), James Conlon (1991-2004), Markus Stenz (2004-2014), François-Xavier Roth (seit 2015).
Quellen: Wikipedia, Oper Köln