Allgemeines zum Staatstheater Mainz
Homepage: Das Staatstheater Mainz
Das Staatstheater Mainz (bis 1989 Stadttheater Mainz) ist ein Mehrspartenhaus. Es vereint Musiktheater, Schauspiel und Tanz unter einem Dach. Neben den drei Hauptsparten zeigt das Staatstheater Mainz Konzerte sowie Stücke für Kinder und Jugendliche. Die drei Spielstätten – Großes Haus, Kleines Haus und die Studiobühne U17 – befinden sich im Zentrum der Stadt. Den größten Anteil zur Finanzierung des Theaterbetriebs tragen die Stadt Mainz und das Land Rheinland-Pfalz. Zusätzlich werden durch den Verein Gesellschaft der Freunde des Mainzer Theaters e. V., die Stiftung Mainzer Theaterkultur und den Förderverein Ballett Mainz e. V. Spenden geworben.
Geschichte des Staatstheaters Mainz
18. Jahrhundert
Historisch entwickelte sich das Musiktheater in Mainz seit 1760. In diesem Jahr wollte der damalige Mainzer Theaterdirektor, Konrad Ackermann, dem ständigen Wechsel der Bretterbuden und Wanderbühnen ein Ende setzen und errichtete auf dem Ballplatz ein hölzernes Schauspielhaus. Hier fanden die ersten Opernaufführungen in Mainz statt. 1763 beendete der neue Kurfürst Emmerich Josef von Breidenbach auch dieses Provisorium. „Weil das Theater zur Verbesserung der Sitten beitragen könne“, beschloss der Kurfürst den ersten festen Theaterbau und stellte auch gleich sein persönliches Orchester, die Mainzer Hofkapelle, für die Opernaufführungen zur Verfügung.
19. Jahrhundert
Das Gebäude des Staatstheaters Mainz am Gutenbergplatz wurde zwischen 1829 und 1833 durch den Darmstädter Hofbaumeister Georg Moller errichtet. Der Bau war bereits seit Jahrzehnten vom Bürgertum der Stadt Mainz gefordert worden, kostete rund 280.000 Gulden und löste den ehemaligen kurfürstlichen Marstall auf der Großen Bleiche als Theaterraum ab. Im Zuge der Eröffnung wurde die Großherzogliche Nationalbühne Mainz in Stadttheater Mainz umbenannt. Der Theaterbau stellte erstmals, in Anlehnung an das Kolosseum in Rom, das Halbrund des Zuschauerraums nach außen hin dar. Dies war eine deutliche Abkehr von der bisherigen Praxis, Theaterbauten eckig und symmetrisch im Stil antiker Tempel zu errichten. Die neue Formgebung wirkte sich positiv auf die Sichtverhältnisse aus. Allerdings verfügte das Theater über kein größeres Foyer, in welchem die Zuschauer die Vorstellungspausen hätten verbringen können.
20. Jahrhundert
Ein Foyer erhielt der Moller-Bau schließlich im Jahr 1910, wodurch die charakteristische Rundung der Frontfassade allerdings verloren ging. Das Theater wurde durch die Luftangriffe auf Mainz im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und unbespielbar. Der französische Hohe Kommissar in Deutschland, André François-Poncet, regte 1949 den Wiederaufbau des Theaters an und unterstützte auch die Umsetzung dieses Kulturziels. Die feierliche Wiedereröffnung fand am 24. November 1951 statt und wurde durch Serge Lifar mit dem Ballett der Pariser Oper in Anwesenheit von François-Poncet gestaltet. 1989 wurde zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Mainz der Vertrag zur Gründung der Staatstheater Mainz GmbH geschlossen, das Stadttheater Mainz wurde demzufolge in Staatstheater Mainz umbenannt. 1997 eröffnete das Mainzer Theater eine zweite Spielstätte, das Kleine Haus, das über ca. 400 Sitzplätze verfügt. Es befindet sich als vermeintlich eigener Baukörper direkt hinter dem Großen Haus, ist neben zwei gläsernen Brücken aber auch unterirdisch mit dem Großen Haus verbunden. Nach der Eröffnung des Kleinen Hauses wurde das Große Haus in den Jahren 1998 bis 2001 einer vollständigen Renovierung unterzogen. Das alte Gebäude wurde komplett entkernt, sodass nur die Außenmauern und die unter Denkmalschutz stehenden Fassaden erhalten blieben. Während der Bauarbeiten war das große Haus in der Phönixhalle untergebracht, einer ehemaligen Fabrikhalle, die heute als Konzert- und Musicalhalle dient.
Das Staatstheater Mainz heute
Bei der Wiedereröffnung des rund 1.000 Zuschauer fassenden Großen Hauses im Jahr 2001 zählte das Staatstheater Mainz zu den modernsten Theaterbauten überhaupt. Außerdem wurde auf dem Dach des Großen Hauses eine Glaskuppel errichtet, die bis 2009 ein Restaurant beherbergte. Seit der Spielzeit 2012/2013 befindet sich dort die Studiobühne Glashaus (ehemals Deck 3) mit 90 bzw. 190 Plätzen.
Repertoire und Spielbetrieb des Staatstheaters Mainz
Das Mainzer Musiktheater bietet eine große Vielfalt. Neben Opern, Operetten und Musicals verschiedener Musikstile werden auch Konzerte geboten. Produktionen wie Armide, Mathis der Maler, Norma oder Médée sind hier neben vielen anderen beispielhaft für ein Musiktheater zu nennen, das die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit höchstem ästhetischen und musikalischen Anspruch verbindet. Lydia Steiers Inszenierung von Perelà wurde für den Theaterpreis DER FAUST 2015 nominiert. Neben dem festen Solistenensemble besteht am Staatstheater Mainz das Junge Ensemble, welches qualifizierten Gesangsstudierenden die Möglichkeit bietet, Bühnenerfahrungen unter professionellen Rahmenbedingungen zu sammeln.
Aktuelles Programm
Das aktuelle Programm des Hauses finden Sie auf unserer Webseite und auf der Webseite des Staatstheaters Mainz.
Intendanten des Staatstheaters Mainz
Dietrich Taube (1977-1991); Peter Brenner (1991-1999); Georges Delnon (1999-2006); Matthias Fontheim (2006-2014); Markus Müller (seit 2014).
Generalmusikdirektoren des Staatstheaters Mainz
Karl Maria Zwißler (1936-1967); Helmut Wessel-Therhorn (1967-1974); Dietfried Bernet (1974-1977); Mladen Bašić (1978-1990); Peter Erckens (1990-1996); Stefan Sanderling (1996-2001); Catherine Rückwardt (2001-2011); Hermann Bäumer (seit 2011).
Quellen: Wikipedia, Staatstheater Mainz