Was ist eine Oper einfach erklärt?
Allgemeines
Opern sind Bühnenstücke, bei dem der Text nicht gesprochen, sondern gesungen wird. Neben den Sängerinnen und Sängern auf der Bühne gibt es ein Orchester, das im Orchestergraben sitzt und die Musik begleitet. Opern werden wie Schauspiele inszeniert, d.h. die Handlung wird mit Kostümen und Bühnenbild dargestellt. Hierfür ist ein Regisseur zuständig. Ein Dirigent oder eine Dirigentin koordiniert den Gesang und das Spiel des Orchesters. Neben solistischen Sängern, die die einzelnen Rollen (oder wie man in der Oper sagt: Partien) singen, gibt es meistens auch einen Chor, der ebenfalls in die Handlung eingreift. Viele Opern enthalten darüber hinaus Tanzeinlagen.
Aufgeführt werden Opern in speziell dafür errichteten Kulturgebäuden, den Opernhäusern. Gerade Deutschland und der deutschsprachige Raum sind bekannt für ihre hohe Anzahl an Opernhäusern. Zu besonderen Gelegenheiten werden Opern aber auch an anderen Orten aufgeführt. Neben festen Gebäuden gibt es auch Freilufttheater, an denen Operndarbietungen stattfinden. Berühmt sind beispielsweise die Opernfestspiele in der italienischen Stadt Verona, die in der Ruine einer römischen Arena stattfinden
Kurze Geschichte der Oper
Die Oper wurde um 1600 in Italien erfunden. Ihr erster bedeutender Vertreter war der italienische Komponist Claudio Monteverdi. Im Laufe der Zeit entwickelten sich viele unterschiedliche Formen der Oper, ernste, tragische und heitere. Während Frankreich im Zeitalter Ludwigs XIV. eine eigene Operntradition entwickelte, dominierte im restlichen Europa der Typus der italienischen Oper. Viele berühmte Opern, die noch heute häufig gespielt werden, haben italienische Texte, darunter auch viele von nichtitalienischen Komponisten wie Georg Friedrich Händel oder Wolfgang Amadeus Mozart.
Wirklich eigenständige ausländische Operntraditionen gab es erst seit Ende des 18. Jahrhunderts. Vor allem aber im 19. Jahrhundert bildeten sich nationale Opernschulen heraus, bei denen der Text in der jeweiligen Muttersprache gesungen wurde. Die berühmtesten Opernkomponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren der Italiener Giuseppe Verdi und der Deutsche Richard Wagner. Zu ihren Zeiten begann sich auch ein fester Kanon an Opern zu bilden, die heute noch häufiger aufgeführt werden als andere Opern. Zu den Opernkomponisten des 20. Jahrhunderts, die regelmäßig auf heutigen Opernbühnen gespielt werden, gehören Giacomo Puccini und Richard Strauss.
Aufbau
Viele Opern, vor allem aus früheren Jahrhunderten, sind nach einem vergleichbaren Schema aufgebaut. Grundsätzlich ist die Handlung eingeteilt in verschiedene Akte mit unterschiedlichen Szenen. Die Zahl der Akte variiert dabei im Regelfall zwischen zwei und fünf, kurze Opern haben oft nur einen Akt. Am Anfang steht meist ein Orchestervorspiel, die so genannte Ouvertüre. Auch zwischen den Akten gibt es häufig instrumentale Zwischenspiele.
Das Bühnengeschehen selbst wird meist in einzelnen Musiknummern eingeteilt. Einzelgesänge nennt man Arien, aber es gibt auch – je nach Anzahl der daran beteiligten Sängerinnen und Sänger – Duette, Terzette, Quartette oder noch größere Ensembles sowie Chöre. Die einzelnen Nummern werden durch musikalisch einfach gehaltene gesungene Dialoge, so genannte Rezitative, miteinander verbunden, häufig aber auch durch gesprochene Texte.
Im 19. Jahrhundert begannen Opernkomponisten, allen voran Richard Wagner, die Folge einzelner Musiknummern durch eine zusammenhängende musikalische Erzählung zu ersetzen. Wie in den meisten Schauspielen kommt es dabei zu einem durchgehenden Dialog zwischen den Sängerinnen und Sängern auf der Bühne.
Inhalte
Wie Schauspiele oder Filme können Opern sehr unterschiedliche Inhalte haben. Es gibt beispielsweise komische, tragische oder romantische Opern, aber auch solche mit politischer oder gesellschaftskritischer Handlung. In den Anfangsjahren der Oper konzentrierten sich die Autoren meist auf mythologische oder historische Stoffe aus der Antike, in denen Götter oder Helden, Könige, Prinzen oder Prinzessinnen die Hauptrollen spielten. Vor allem in den komischen Opern fanden aber auch immer mehr „normale“ Menschen ihren Weg auf die Opernbühne.
Viele der berühmtesten Opern der Geschichte stellen starke Frauenpersönlichkeiten in den Mittelpunkt. Das lässt sich bereits häufig aus dem Titel herauslesen. Beispiele sind etwa Georges Bizets Carmen (1875) oder Puccinis Tosca (1900).
Auch Mörder, Geheimnisträger und Außenseiter können zu Helden von Opern werden. Berühmte Beispiele aus dem 19. Jahrhundert sind Verdis Rigoletto oder Wagners Fliegender Holländer, aus dem 20. Jahrhundert Alban Bergs Wozzeck oder Benjamin Brittens Peter Grimes.
Neben Opern für erwachsenes Publikum existieren auch Opern, die speziell für Kinder komponiert wurden. Berühmte Kinderopern sind etwa Let’s Make an Opera von Britten oder Amahl and the Night Visitors von Gian Carlo Menotti.
Quellen: Wikipedia