Wer ist derzeit der beste Tenor?
Allgemein
Eine eindeutige Antwort auf die Frage, wer derzeit der beste Tenor weltweit ist, lässt sich nicht ermitteln, da sie von vielen subjektiven Faktoren abhängt. Aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Fächer und Stimmtypen bei Tenören gibt es ohnehin keinen Sänger, der auf allen Gebieten gleichzeitig den Rang des besten Tenors einnehmen könnte. Daher beschränkt sich die Antwort auf eine Auswahl von momentan aktiven Tenören, die durch ihre außerordentlichen Leistungen in besonderer Gunst bei Fachleuten und Publikum stehen.
Jonas Kaufmann
Als Opernsänger verkörpert der 1969 in München geborene Jonas Kaufmann ein breites Rollenspektrum. Er ist von Wien, Mailand, München und Berlin über London, Paris, Madrid und New York bis Salzburg und Bayreuth regelmäßig Gast an den größten internationalen Bühnen und bei den wichtigsten Festivals. Bekannt ist er für Rollen wie Don José in Carmen, Cavaradossi in Tosca oder die Titelrolle in Don Carlos. Auch in Opern von Wagner ist er mehrfach aufgetreten. Darüber hinaus hat er sich als Liedsänger einen Namen gemacht. 2014 bezeichnete die New York Times Kaufmann als „den wichtigsten und vielseitigsten Tenor der Gegenwart“
Juan Diego Floréz
Sein professionelles Debüt feierte Juan Diego Flórez (*1973) im Jahr 1996 beim Rossini-Festival in Pesaro. Im Alter von 23 Jahren sprang er als Ersatz in Rossinis Matilde di Shabran ein. Im selben Jahr debütierte er an der Mailänder Scala in Glucks Armide und sang die Rolle des Georges in Meyerbeers L’étoile du nord. 1999 übernahm er die Rolle des Grafen Almaviva im Barbier von Sevilla, 2002 sang er die Rolle an der New Yorker Metropolitan Opera. Flórez war auch auf Konzertbühnen in Europa, Nord- und Südamerika tätig. Er trat in der Wigmore Hall in London, dem Théâtre des Champs-Élysées in Paris, dem Lincoln Center und der Carnegie Hall in New York, dem Palau de la Música in Barcelona, dem Teatro Segura in Lima und dem Mozarteum in Salzburg auf. Zu Beginn seiner Karriere sang Flórez hauptsächlich Belcanto-Repertoire von Rossini, Donizetti und Bellini, in jüngerer Zeit jedoch auch dramatischere Rollen wie in Wilhelm Tell und La Favorite. Er hat mehr als 40 Opern in seinem Repertoire.
Piotr Beczała
Piotr Beczała, geboren 1966, stammt aus Polen. Seine seit den 1990er-Jahren steil verlaufende internationale Karriere führte ihn an die wichtigsten Opernhäuser der Welt wie die Metropolitan Opera, das Royal Opera House Covent Garden, die San Francisco Opera, die Scala sowie die Wiener Staatsoper, zudem an Konzerthäuser in Amsterdam (Concertgebouw), Brüssel, Paris, Hamburg, Berlin (Konzerthaus Berlin), Frankfurt am Main, München (Münchner Philharmonie, Herkulessaal), Genf, Bologna, Wien (Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus), Moskau (Tschaikowsky-Konservatorium), Zürich (Tonhalle Zürich), Cleveland (Severance Hall) und Athen sowie zu den Festspielen in Salzburg, Luzern, Bayreuth, Torre del Lago und Montpellier. Zu seinem Repertoire gehören Alfredo Germont (La traviata), der Herzog von Mantua (Rigoletto), Rodolfo (La bohème), Werther (Werther), Lenski (Eugen Onegin), Vaudémont (Yolanta), Jenik (Die verkaufte Braut), Jontek (Halka), der Hirte (König Roger), Tamino (Die Zauberflöte), Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Don Ottavio (Don Giovanni), Orombello (Beatrice di Tenda), ein italienischer Sänger (Der Rosenkavalier), Camille de Rosillon (Die lustige Witwe), Cavaradossi (Tosca) und Rodolfo (Luisa Miller).
Benjamin Bernheim
Der 1985 geborene Franzose Benjamin Bernheim wurde 2010 Ensemble-Mitglied des Opernhauses Zürich, wo er u.a. Rodolfo in La bohème, Lenski in Eugen Onegin, Des Grieux in Manon, Ismaele in Nabucco und Macduff in Macbeth sang. Ab 2012 trat er regelmäßig bei den Salzburger Festspielen auf, zum Beispiel als Nicias in Thaïs, Eginhard in Fierrabras sowie bei den Pfingsfestspielen als Piquillo in La Périchole. Bernheim gastierte in großen Tenorpartien an Opernhäusern in Europa und den USA. Am Londoner Royal Opera House debütierte er 2017 als Rodolfo, an der Wiener Staatsoper sang er erstmals im Jahr 2018 als Nemorino in L’elisir d’amore, als Herzog im Rigoletto hatte er 2022 sein Debüt an der New Yorker Metropolitan Opera. Darüber hinaus war Bernheim zu Gast unter anderem am Teatro alla Scala in Mailand (als Sänger im Rosenkavalier und als Alfredo), an der Lyric Opera of Chicago, an der Dresdner Semperoper, der Staatsoper Berlin und der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, der Opéra national de Paris und am Théâtre des Champs-Élysées, der Opéra national de Bordeaux, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an der Opéra national du Rhin und an der Lettischen Nationaloper. Zu seinem Konzertrepertoire zählen die Tenorpartien in Händels Messiah, Beethovens Messe in C-Dur, Mozarts Requiem, Mendelssohns Elias und Verdis Messa da Requiem.
Quelle: Wikipedia