Ein Abend der Superlative – und dennoch, so recht will das nicht mitreißen. Traumhaft aufgespielt, aber für die brutale Tosca zu schön sahnefett. Und auch Anna Netrebko machte halt, was im Büchel steht, nicht mehr.

Joel Frederiksen, der amerikanische Ganz-Alte-Musik-Nerd, entführt seine Hörer in die Welt des Walther von der Vogelweide, des berühmtesten hochmittelalterlichen Dichters deutscher Sprache.

Mitte der 50er-Jahre entstanden in Wien binnen weniger Wochen herausragende Mozart-Einspielungen. Nun erscheinen sie erneut in einer technisch aufbereiteten Opern-Box.

Mozart und seine Kastraten! Eine Spurensuche lohnt sich hier, und so macht sich Franco Fagioli auf den Weg.

Diese Weltersteinspielung von Circé zeugt von großer, an manchen Stellen etwas stark in akademische Strenge umschlagender Sorgfalt.

Eine Alljahres-Kompilation, die bei Religionsbedarf eingelegt werden kann. Kitschanfällige Gemüter mögen daran Gefallen finden, künstlerisch ist das aber in keiner Weise.

Wenn Sopranistin Anna Prohaska und Geigerin Patricia Kopatchinskaja eine künstlerische Allianz eingehen, ist musikalische Langeweile ausgeschlossen. Das gilt auch für das jüngste Album.

Mit Les Talens Lyrique sorgt Christophe Rousset in der ersten Studioaufnahme von La vestaleseit 30 Jahren für einen enormen, erfrischenden Fortschritt in der Diskografie.

Die Komposition hat Charme und Witz, ist aber auch heikel, weil die Musik leicht in religiös parfümierten Kitsch umschlagen kann. Dirigent Gustavo Gimeno umgeht die Gefahr.

Innerhalb weniger Wochen brachte der Countertenor Tim Mead zwei Alben heraus: Auf Sacroprofano folgen jetzt Songs aus dem englischen Hochbarock.