An der Griechischen Nationaloper trifft experimentelles Kino auf klassische Orchesterklänge. Das Ergebnis ist ein vielschichtiges und faszinierendes Gesamtkunstwerk, das die Möglichkeiten neuer Erzählweisen auslotet.
Von Anna Schors
„Es ist das Schrägste, was ich je gemacht habe”, sagt die Oscar-Preisträgerin Emma Stone über ihr neues Filmprojekt unter der Regie von Yorgos Lanthimos. Am 6. Mai feierte der Kurzfilm BLEAT in Athen Premiere. Dass eine Hollywood-Schauspielerin und ein weltberühmter Regisseur auf einer griechischen Insel einen Stummfilm drehen, der schließlich mit Live-Orchesterbegleitung auf der großen Bühne der Griechischen Nationaloper gezeigt wird, ist wirklich eine denkbar seltene Kombination. Das Ergebnis: eine rätselhafte Erzählung in Schwarzweißbildern, irgendwo an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit.
Zentrum des Geschehens ist die Insel Tinos im Ägäischen Meer – felsig und karg, bevölkert von mageren Ziegen und alten Frauen mit schönen faltigen Händen und nachdenklichen Augen. Auf dieser Insel steht ein altes Steinhaus. Darin blickt eine junge Frau in langem schwarzem Gewand weinend aus dem Fenster. Eine Witwe in Trauer? Und der junge Mann (Damien Bonnard), der im Nebenzimmer unter den wachsamen Augen des Marienbildes aufgebahrt liegt? Ist er ihr verstorbener Gatte?
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