Richard Wagners Parsifal gerät in Linz vor allem zum Triumph des Bruckner-Orchesters unter Markus Poschner.
Von Klaus Kalchschmid
Den ganzen Abend schauen wir auf ein großes Panorama-Fenster in einer eigenartig kühlen, verkommenen (Fabrik-)Halle oder auch einem verlassenen Foyer der 1940er-Jahre: Während des Vorspiels sieht man dahinter Bäume aufscheinen, später senkt sich im variablen Einheitsbühnenbild von Momme Röhrbein bei der Verwandlung in die Gralsburg eine Scheinwerferbatterie in die gegliederte Glasfassade, heben sich die Säulen in den Schnürboden. Ganz am Ende, wenn aus der Höhe das vieldeutige, immer wieder anders kommentierte „Erlösung dem Erlöser!“ erklingt, scheint hinter der Fassade ein Bergmassiv auf, und schlagartig wird klar, welche Assoziation das wecken soll, auch wenn es sich um ein anderes Gebirge handelt als das, welches man einst aus Adolf Hitlers Berghof auf dem Obersalzberg sah. Schon in Philipp Stölzls Inszenierung von Rienzi 2010 an der Deutschen Oper in Berlin gab es dieses Zitat. Dort begann das Gebirgspanorama sich sogar wie im Flugsimulator zu bewegen, und Rienzi schien zur Ouvertüre wie durch die Berge zu schweben.
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