Sondra Radvanovsky, Jonas Kaufmann, Ermonela Jaho, Michael Spyres, Michele Pertusi, Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano. Label und Vertrieb: Warner, 2 CDs
Der Markt für CD-Opern-Produktionen, wenn nicht gerade Ausgrabungen oder Komponisten-Jubiläen der Anlass sind, scheint inzwischen ziemlich leergefegt. Einem Dirigenten allerdings ist es in den letzten Jahren immer wieder gelungen, Werke des Standardrepertoires mit namhaften Besetzungen einzuspielen. Antonio Pappano hat diesmal mit der Accademia Nazionale di Santa Cecilia Puccinis Turandot konzertant aufgeführt und aufzeichnen lassen.
Der Mitschnitt mit doppeltem Rollendebüt liegt nun vor, Sondra Radvanovsky singt die Titelpartie und Jonas Kaufmann den Calàf. Zugrunde liegt die von Franco Alfano vollendete Fassung nach Skizzen des Komponisten, man hört also jene mehr als 100 Takte, die Arturo Toscanini 1926 bei der Uraufführung gestrichen hatte.
Pappano, sein längst auf ihn eingeschworenes Orchester und vor allem die beiden vokalen Protagonisten machen aus dieser Oper eine musikdramatische Schau (nicht Show!) der Gegensätze. Das beginnt im Orchester mit der sorgfältigen Herausarbeitung der Harmonien, deren Schwerpunkt Pappano im Beiheft unter dem Begriff Bitonalität zusammenfasst. Gleichzeitig erklärt er, dass diese Oper weder Thriller (Tosca) noch Tragödie (Butterfly) sei, sondern ein Werk der Sehnsüchte.
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