Dmitry Sinkovsky, Julia Lezhneva, Olesya Petrova, La Voce Strumentale. Label: Glossa; Vertrieb: Note 1, 1 CD
Merkwürdig, dass heutige E-Musik, wo sie tonal klingen möchte, oft schwammig und nebulös wird. Nun zählt ein Hang zum Wabern, um es mal ganz polemisch zu sagen, leider auch zu den Kennzeichen atonaler Neuer Musik.
Bei Sergey Akhunov, dem Komponisten der vorliegenden, sehr harmonischen Songs & Poems, kommt ein seltsamer New-Age-Effekt hinzu: ein metaphysisches Kling-klang, Streicherwischen und Glockengeläut, vor dem sich die Stimme des Countertenors Dmitry Sinkovsky – der zugleich dirigiert – androgyn abhebt. Einflüsse der Minimal Music sind in Gestalt repetitiver Saug- und Schürf-Bewegungen unverkennbar. Auch die „metaphorische Musik“ von Valentin Silvestrov (einschließlich seiner „Kitsch-Musik“) mag Pate gestanden habe. Der Klang der Stimmen wirkt leicht verhallt (oder künstlich nachbearbeitet), was dem psychedelischen Wellness-Effekt unmittelbar zugutekommt.
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