Der Alte-Musik-Dirigent William Christie über sein Gartenfestival im französischen Thiré, die neue Platée und wie man die Persönlichkeit eines Sängers weckt.
Interview: Kai Luehrs-Kaiser
Herr Christie, Sie sind einer der wenigen Dirigenten, die ihr Barock-Festival auf dem eigenen Anwesen veranstalten. Ihr Lebenstraum?
Ja! Dieser Garten geht auf eine Anlage aus dem 16. Jahrhundert zurück. Als ich Mitte der 80er-Jahre hierher kam, standen allerdings nur noch drei, vier Bäume. Da ich sofort angefangen habe, Unmengen neu anzupflanzen, ist der Garten heute, gut 35 Jahre später, als historisches Denkmal gelistet. Es war viel Arbeit, und sie geht mir nie aus.
Wie groß ist der Garten, den sie nach französischem Muster angelegt haben, einschließlich Seebühne, künstlichen Grotten, Bienenstock und eigenem Taubenschlag?
Etwa 13 Hektar. Es war ein Landgut, Weinbau gibt es in unserer Gegend nicht. Wir befinden uns ganz im Westen Frankreichs, unweit der Atlantikküste. Zwischen Nantes und La Rochelle. Eine schöne Gegend. Ich hatte freie Hand.
Obwohl Sie als Dirigent gut im Geschäft sind, hatten Sie – um das Grundstück zu terrassieren, Buchsbäume abenteuerlich zu beschneiden, Neptun- und Antiken-Plastiken zu kaufen und einen kleinen Kreuzgang anzulegen – vermutlich einige Mittel nötig.
Über Geldbeträge rede ich nicht gern. Wie alle Leute, die weniger haben, als ihre Grundstücke verlangen. Freundlicher ausgedrückt: Was ich hier investieren musste, thematisiere ich aus Rücksicht auf mich selbst lieber nicht.
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