Vor allem in Deutschland schleppen Wagner-Aufführungen oft viel historischen Ballast. Am Royal Opera House in London, so Regisseur Barrie Kosky, falle es ihm leichter, den Ring des Nibelungen in Szene zu setzen – und inszeniert mit dem Rheingold einen vielversprechenden Auftakt zum nordischen Familiendrama.
Von Mark Pullinger
Ausgerechnet in seiner letzten Saison als Musikdirektor des Royal Opera House Covent Garden beginnt Antonio Pappano in London einen neuen Ring des Nibelungen. Lediglich Das Rheingold fällt damit noch in seine Amtszeit. Für die anderen drei Werke wird er zwar zurückkehren, doch dann schon unter seinem Nachfolger Jakub Hrůša, der den ersten vollständigen Zyklus der Produktion in der Saison 2027/28 dirigieren wird.
Der neue Ring ist die erste Zusammenarbeit des australischen Regisseurs Barrie Kosky mit Pappano, doch ist Kosky kein Unbekannter an der Royal Opera. Zudem ist dies auch nicht Koskys erster Ring, nachdem er ihn bereits zwischen 2009 und 2011 an der Staatsoper Hannover inszeniert hat – eine Arbeit freilich, an die er sich – abgesehen von Alberichs Porträt als Parodie des orthodoxen Juden – nicht sonderlich gern erinnern mag. Vorab verriet er seinem Londoner Publikum: „Ich merkte, dass ich mich an der Produktion selbst für meine Probleme mit Wagner rächte und habe mich dabei konzeptionell derart verhaspelt, dass mir die Arbeit zuwider war.“
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