Les Troyens von Hector Berlioz beim Musikfest Berlin, einstudiert von John Eliot Gardiner, ersatzweise dirigiert von Dinis Sousa – der vom ersten Ton an alles perfekt im Griff hat. So fegt ein Energiesturm durch die Berliner Philharmonie.
Von Eleonore Büning
Bücher haben ihre Schicksale. Das gilt verschärft für die „Opernbücheln“, wie Mozart sie nannte, der zwar immer auf der Jagd war nach guten Libretti, aber sich seine Texte noch nicht selbst schrieb. Erst zwei Generationen später wurde das manchmal für notwendig erachtet, unter anderem von Hector Berlioz im Fall seines letzten Bühnenwerks. Selten jedoch gestaltete sich das Schicksal eines Operntextes zu einem so brutalen Gemetzel, wie in diesem Fall! Wann und wo immer Les Troyens aufgeführt wurden – was selten genug war im Lauf der ersten 100 Jahre: Stets wurde das Stück zerstückelt und zusammengekürzt. Bereits bei der Pariser Uraufführung 1863 ließ man die ersten beiden Akte weg. Erst 1957 kam in London, dank Rafael Kubelik, eine fast vollständige Aufführung des Gesamtwerks zustande, zwar in englischer Sprache; aber diese Tat hat letztlich die Berlioz-Renaissance eingeläutet.
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