In Weimar feiert die neue Oper missing in cantu von Johannes Maria Staud Premiere. Die ist eine Art Requiem für die Opfer von Ausbeutung, Kolonialismus und Kapitalismus. Die Wucht und Tiefe der literarischen Vorlage erreicht das Stück jedoch nicht.
Von Uwe Friedrich
Der verlassene Goldpalast ist in eine gefährliche Schieflage geraten. Die Fenster längst eingeschlagen, der Dschungel hat den zentralen Raum zurückerobert. Immer noch geheimnisvoll schimmernd, dreht sich der von Raimund Bauer entworfene „Lost Place“ auf der Bühne des Deutschen Nationaltheaters Weimar und bietet die wandlungsfähige Spielfläche für eine amerikanische Dystopie. Librettist Thomas Köck und Komponist Johannes Maria Staud legen drei Handlungsebenen neben- und übereinander: Den erbarmungslosen Eroberungszug der Konquistadoren auf der Suche nach der mystischen Goldstadt Eldorado, die heutige Opiatkrise in den USA und einen zeitlosen Seher, der bedauert, seine Warnungen nicht deutlicher ausgesprochen zu haben.
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