Mit Nixon in China bestätigt die Oper Dortmund, dass sie zu Recht zum „Besten Opernhaus” bei den OPER! AWARDS 2023 gekürt wurde.
Von Kai Luehrs-Kaiser
Ausgerechnet Nixon. Der 37. Präsident der USA war die vermutlich erste Hassfigur westlicher Nachkriegspolitik. Seiner diplomatischen Hauptleistung, einem Besuch bei Mao Tse-tung im Jahr 1972, stand der Komponist John Adams selber kritisch gegenüber. Dass er dem Republikaner im zweiten Akt sogar noch amouröse Gefühle für Ehefrau Pat gönnt, ist dem Genre Oper geschuldet. Der mahnend-abtörnende Schlussakt könnte den Erfolg des Werks sogar rätselhaft erscheinen lassen. Dieser lag, abgesehen von Adams‘ ingeniöser Minimal-Music-Partitur, in der frappierenden Aktualität des Stoffes begründet. Und in der Uraufführungs-Inszenierung 1987. Sie stammte von dem noch jungen Peter Sellars.
Und heute? Neuerdings besinnen sich etliche Opernhäuser auf das musikalische Meisterwerk. Neben Stuttgart, Koblenz und Hannover steht in Paris demnächst eine mit Thomas Hampson und Renée Fleming stargespickte Version bevor. Die Dortmunder Inszenierung von Martin G. Berger braucht sich davor nicht zu verstecken. Hier wurde – am Vorabend der OPER! AWARDS-Gala im Großen Haus – launig genug unter Beweis gestellt, dass man den Titel als „Bestes Opernhaus 2023“ nicht umsonst erhalten hat.
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