Bei der Wiederaufnahme von Tosca am Royal Opera House gibt Oksana Lyniv ihr Debüt in Covent Garden. Bei wechselnden Sängerbesetzungen ist sie die musikalisch überzeugende Konstante.
Von Hugh Canning
Das Covent-Garden-Debüt der ukrainischen Dirigentin Oksana Lyniv sorgte für größeres Interesse als üblich – nicht allein, dass ihr der Ruhm der ersten Frau am Pult einer Bayreuth-Premiere vorauseilte, nachdem sie im letzten Sommer dort den Fliegenden Holländer geleitet hatte; ihr Name taucht auch auf, wenn es um die mögliche Nachfolge von Musikdirektor Antonio Pappano geht, der das Royal Opera House am Ende der Spielzeit 2023/24 nach beispiellosen 22 Jahren verlassen wird. Zwischenzeitlich wurde Lyniv, nach nur einer einzigen Konzertaufführung mit dem Orchester, zur Musikdirektorin des Teatro Comunale in Bologna bestellt, wo sie im Januar ihre Position antrat.
Ihr Vertrag dort, als erste Musikdirektorin eines italienischen Opernhauses überhaupt, läuft zunächst für drei Jahre, würde also eine Übernahme von Pappanos Zepter in der Saison 2024/25 wohl nicht ausschließen. In einem kurzen Gespräch über seine Nachfolge im September sagte Pappano dem Autor allerdings, dass er nicht glaube, Covent Garden würde einen Chefdirigenten – oder eine Chefdirigentin – nach nur einer Aufführungsserie am Haus wählen. Ironischerweise war dies allerdings bei Pappano selbst der Fall, der den Job in London nach nur einer Bohème-Wiederaufnahme im Jahr 1990 bekommen hatte.
Jetzt weiterlesen!
Dies ist Premiummaterial. Testen Sie unsere Angebote, um den gesamten Artikel zu lesen.
Abonnieren
Das aktuelle gedruckte Heft jetzt bestellen oder komplett online lesen!Jetzt mit wenigen Klicks zum OPER!-Inhalt:
Ausprobieren
Zwei ausgewählte Artikel kostenlos lesen? Dann registrieren Sie sich hier!Kostenlos lesbar: