Joan Sutherland, London Symphony Orchestra, L’Orchestre de la Suisse Romande, Richard Bonynge, Francesco Molinari-Pradelli. Label: Eloquence/Decca; Vertrieb: Universal, je 2 CDs
Was bedeutet eigentlich Belcanto? Auf diese Doktorfrage fand Joan Sutherland in den 60er-Jahren eine ebenso seriöse wie zupackende Antwort: „Virtuosität de luxe“. Zwischen 1960 und 1969 unternahm die australische Diva, damals noch jung, in drei epochalen Alben nicht weniger als eine Erstbesiedelung der Stratosphäre – ein Vögelchen war frech geworden und hatte den Weltraum erobert.
Die Sängerin wirkte ebenso wehrhaft wie zum Schweben aufgelegt. In voller Sopranrüstung durchstreifte sie in The Art of the Prima Donna – kein bescheidener Titel! – alles von Händel bis Meyerbeer, von Arne und Mozart bis zu Delibes, Bellini und Verdi, was ihr nur irgendwie auf den Notenständer geraten war. Sehr angriffslustig war sie (hier noch unter Leitung von Francesco Molinari-Pradelli). Und doch verwandelte sich alles in ihrer Kehle in Ziergesang. Einen gleißnerisch hellen Strahlenkranz konnte die Stimme kaum ablegen.
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