Peter Seiffert, Nina Stemme, Stephen Milling, Jochen Schmeckenbecher, Janina Baechle, Eijiro Kai, Wiener Staatsoper, Franz Welser-Möst. Label: Orfeo; Verrieb: Naxos, 3 CDs
Peter Seiffert war der überragende Heldentenor der 90er-Jahre. Sein Lohengrin-Debüt 1989 war eine Sensation, sein Tannhäuser über viele Jahre eine Klasse für sich.
Vor allem aber als Tristan setzte er Maßstäbe, weil er die Figur weder als romantisch Liebenden noch als veristisch schluchzenden Schmerzensmann darstellte, sondern als vielschichtigen Charakter. Seine Bühnenerscheinung könnte man wohl am ehesten als „aufrichtig“ charakterisieren, das machte die Faszination seines scheinbar mühelosen Gesangs aus.
Deshalb funktioniert auch die Wiener Aufnahme aus dem Jahr 2013 so gut. Damals war er immerhin schon fast 60 und nicht mehr ganz taufrisch und anstrengungslos. Aber auch das macht Seiffert intelligent zu einem Gestaltungsmittel, ohne dass es nach Mogelei klingt. Dass der dritte Akt mit der Selbstreflexion und -therapie des sterbenden Tristan ihm besonders eindringlich gelingt, ist keine Überraschung.
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