Seit mehr als drei Jahrzehnten sorgt Christophe Rousset für frischen Wind in der Alten Musik. Im Interview spricht der Dirigent und Cembalist über seine aktuellen Aufnahmen, seine Liebe zum Barock, bekannte Klassiker und die Nützlichkeit eines detailverliebten Tiefenblicks.
Interview: Antonia Munding
Sie kommen gerade von der Generalprobe für Mozarts Zauberflöte beim Gstaad Menuhin Festival. Was reizt Sie, den Barockkenner mit einer Vorliebe für Ausgrabungen, an dieser bekannten klassischen Oper?
Der Reiz besteht in meiner speziellen Sicht auf ein Werk, das jeder im Ohr hat. Dabei bin ich nicht extrem, weder in meinen Tempi noch in meinen Tenor-Einsätzen. Ich möchte keine Effekte, sondern im wahrsten Sinn des Wortes scharfsinnige Musik kreieren. Also versuche ich jedes Detail herauszuarbeiten und bin dabei eigentlich im selben Zustand, wie wenn ich etwas völlig Unbekanntes zum ersten Mal dirigiere. Was diese Zauberflöte besonders macht, sind nicht nur die historischen Instrumente, mit denen wir die Patina von den Noten wischen, sondern vor allem der fantastische Sänger-Cast.
Das Geheimnis liegt in der Neugierde?
Absolut. Routine ist für mich das Schlimmste.
Sie selbst sind sehr vielseitig, als Lehrer, Cembalist, Dirigent…
Ich schreibe auch Bücher, suche in Bibliotheken nach neuen Partituren, das bereichert mich. Und die unterschiedlichen Positionen in der Ausübung verhindern, dass ich mich wiederhole.
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