Die Sopranistin Angela Denoke war eine Schlüsselfigur des Opern-Regietheaters der 90er- und frühen 2000er-Jahre. Heute lebt sie in ihrem Haus in Stade – und führt ebenfalls Regie.
Von Kai Luehrs-Kaiser
„Ich muss eigentlich nichts mehr machen“, sagt Angela Denoke. Und macht umso mehr. Im Sommer singt die deutsche Sopranistin in Aix-en-Provence die Herodias in der neuen Salome, inszeniert von Andrea Breth. Derzeit ist sie als Klytämnestra in Paris zu erleben. Parallel lief ihre Regiekarriere an; zuletzt mit Salome in Innsbruck, davor Katja Kabanowa in Ulm. „Ich inszeniere nicht nur Opern, in denen ich selbst aufgetreten bin“, so Denoke zuhause in Stade, ihrer Heimatstadt. „Demnächst kommt Don Giovanni in Hagen, davor Macbeth. Diese Opern hatte ich noch nie angerührt. Vor dem italienischen Fach hatte ich mich immer gedrückt in dem Wissen, meinem eigenen Anspruch nicht zu genügen.“
Im Übrigen war sie eine der herausragenden Protagonistinnen der Ära Gérard Mortiers (in Salzburg und Paris). Und sehr speziell. Niemand sonst konnte Rollen derart entschnörkeln wie sie. Also: von traditionellen Rüschen und Quasten souverän befreien. Ihre Marschallin im Dresdener Rosenkavalier war keine ausladende Rokoko-Granddame. Sondern eine schlanke, moderne und junge Frau, im schmalen Zigarettenkleid durch die Hallen wandelnd. Interessanterweise klang sie auch so.
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