Als contralto assoluto genoss Ewa Podleś einen legendären Ruf unter Melomanen – vor allem für ihre Rossini-Interpretationen. Still hat sie ihre Karriere beendet, doch Unterricht gibt sie noch weiterhin.
Von Kai Luehrs-Kaiser
Die polnische Belcanto-Ikone schlechthin hört auf den Namen: Ewa Podleś. Sie war eine der wenigen Sängerinnen, denen Melomanen sklavische Gefolgschaft leisteten. Wo immer sich die letzte, legendäre Kontraaltistin die Ehre gab – ob in Pesaro, Madrid oder Monte-Carlo –, pilgerte man hin. Und jetzt? „Ich plane keine Wiederkehr auf die Bühne“, teilt die Maestra auf Anfrage mit. „Nach vier Jahren Pause wäre es in meinem Alter schwer, die frühere Form wiederzuerlangen“, befindet sie nüchtern – um vornehm hinzuzufügen: „Ich ziehe es vor, gefragt zu werden, warum ich nicht mehr singe als warum ich immer noch singe.“ Sie wolle lieber „in meiner besten Form“ in Erinnerung bleiben.
Dafür gibt es auch private Gründe. Ihrem Ehemann, dem Pianisten Jerzy Marchwiński, geht es nicht sehr gut. „Mit ihm hatte ich meine besten Recitals“, so Podleś. „Er ist immer bei mir – in Freud und Leid, wir haben uns nie getrennt.“ Nun sei die Zeit gekommen, „dass ich mich um ihn kümmere“. Reisen sind dabei unmöglich. „Ich bin glücklich, dass ich nun endlich die Zeit in meinem Haus in Warschau verbringen kann sowie in meinem Ferienhaus an dem schönen Fluss Narew.“
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