Die Wiederaufnahme der alten Zeffirelli-Aida in der Arena di Verona lässt keinen Raum zur Diskussion, weder über die umstrittene Praxis des Blackfacings noch über die Russlandnähe von Anna Netrebko. Von allem unbehelligt singt die Sopranistin wie von einem anderen Stern.
Von Katharina Stork
Der Paukenschlag, mit dem die Aida-Vorstellung vom 16. Juli mit Anna Netrebko und Yusif Eyvazov beginnt, ertönte schon zwei Tage im Voraus: nämlich zu dem Zeitpunkt, als die amerikanische Sopranistin Angel Blue auf ihrem Instagram-Kanal ankündigte, ihr Arena-Debüt als Violetta Valéry eine Woche später nicht singen zu wollen. Der Grund: Blackfacing in der Aida-Produktion von Franco Zeffirelli, die Mitte Juni auf die Arena-Bühne zurückgekehrt war. Diese „zutiefst fehlgeleitete Praxis“ beruhe auf archaischen Theatertraditionen, die in der modernen Gesellschaft keinen Platz hätten. Weiter schreibt die Sängerin, selbst Woman of Colour: „Es ist beleidigend, erniedrigend und schlichtweg rassistisch.“ Sie könne es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, an einem Haus zu singen, das diese Praxis weiter fortführe.
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