Covent Garden setzt seine Serie von Händel-Neuinszenierungen mit Alcina fort. Regisseur Richard Jones schafft eine Spielwiese der Fantasie, auf der sich Lisette Oropesa auf gesangstechnischem Top-Niveau austobt.
Von Alexandra Coghlan
„Die Guten enden glücklich und die Bösen unglücklich.“ Oscar Wildes berühmte Definition von Belletristik scheint mehr noch auf die Barockoper zuzutreffen, wo Grauschattierungen allenfalls nur hier und da vorkommen. Doch anders bei Händels Alcina, wo die Dinge ungewöhnlich undurchsichtig bleiben. Wer ist hier Held, wer Schurke? Die wankelmütige Zauberin mag am Ende des Stücks ohne Macht ebenso wie ohne Liebe dastehen, aber ihren nachdrücklichen Willen zum Vergnügen mag man kaum verdammen und die kühle Tugend und den Sieg von Atlante und Bradamante kaum wirklich feiern. So sieht es auf jeden Fall Richard Jones, dessen Neuinszenierung für Covent Garden gern und viel mit dieser Uneindeutigkeit hantiert, ein Jonglierspiel mit Verve und Geschick, das zugleich die Freude am Werk bewahrt.
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