Janáčeks Aus einem Totenhaus wird dank Dmitri Tcherniakov bei der Ruhrtriennale in der Jahrhunderthalle zum hautnah packenden Ereignis.
Von Klaus Kalchschmid
Wann je steht man in der Oper unmittelbar nur ein paar Meter von den Sängern entfernt, wird einem herausfordernd ins Auge geblickt, fällt ein Darsteller direkt vor einem auf die Knie, sucht er irritierende Nähe. Bei der Ruhrtriennale in Bochum gibt es bei Leoš Janáčeks Aus einem Totenhaus keinen Abstand und keine Grenze. Viele Zuschauer befinden sich am Rande der drei Gefängnishöfe, die hier für jeden Akt der Oper in die riesige Industriehalle hinein gebaut sind und in denen man 90 Minuten lang eine oft derbe, manchmal toxische, fast immer gewaltbereite Männerwelt erlebt, denn selbst den kurzen Auftritt einer Dirne singt hier ein zarter, junger Countertenor: Vladyslav Shkarupilo. Auf drei umlaufenden Galerien hat man den Blick von oben, was das Ganze nicht weniger verstörend wirken lässt.
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