Am Opernhaus Zürich inszeniert der Schauspieler Max Hopp Offenbachs komische Oper Barkouf. Musikalisch ist die schweizerische Erstaufführung ein voller Erfolg, szenisch jedoch ist noch Luft nach oben.
Von Georg Kasch
Wenn die Herrschaft auf den Hund kommt, kann das ziemlich amüsant sein. Jedenfalls, wenn ein echter Hund zum Herrscher ausgerufen wird. Eigentlich will der fiese Großmogul damit das Volk bestrafen. Der Hund aber beißt alle Speichellecker weg und lässt sich nur von seiner Besitzerin Maïma besänftigen. Die Frau aus dem Volk wird zur offiziellen Übersetzerin bestellt und deutet seine Entscheidungen menschenfreundlich: Steuern runter, Willküropfer frei, solche Sachen. Das ist die überraschende Wendung in Jacques Offenbachs Opéra bouffe Barkouf. Auch wenn sein Librettist Eugène Scribe die Handlung in einen Märchen-Orient verlegte und eigentlich Paris meinte, lässt sich die Story auf alle totalitären Systeme münzen. Davon gibt’s ja auch heute noch reichlich. Am Ende tritt Maïma sogar die Nachfolge ihres Hundes an, und zwar demokratisch legitimiert.
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